Das Interesse der Darmstädter Merck KGaA an der amerikanischen Biotechnologie-Gesellschaft SpringWorks Therapeutics wird konkreter. Nach einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) bestätigt das DAX-Unternehmen "weit fortgeschrittene Gespräche" mit dem Onkologie-Spezialisten im Hinblick auf eine Übernahme.
Die Parteien würden sich in Gesprächen auf der Basis eines Preises von rund 47,00 Dollar pro Aktie befinden, sich Merck KGaA in einer Ad-Hoc-Meldung nach US-Börsenschluss am Donnerstag. Demnach sei keine abschließende Entscheidung getroffen und keine rechtlich verbindliche Vereinbarung abgeschlossen.
Beim Preis von 47 Dollar je Aktie würde SpringWorks Therapeutics mit rund 3,5 Milliarden Dollar bewertet werden. Die Gesellschaft fokussiert sich auf die Entwicklung von Krebstherapien zur Behandlung von soliden Tumoren. In den USA konnte die Biotech-Firma bereits das Medikament Ogsiveo zur Zulassung führen, welches zur Behandlung von Erwachsenen mit fortschreitendem Desmoidtumoren kommt. In Europa steht SpringWorks Therapeutics für die Behandlungsoption unmittelbar vor dem Zulassungsentscheid. Mit dem Mittel setzten die Amerikaner vergangenes Jahr 172 Millionen Dollar um.
Zudem konnte SpringWorks Therapeutics Mitte Februar die US-Zulassung für Gomekli unter Dach und Fach bringen. Der Wirkstoff kommt zur Behandlung der sogenannten Neurofibromatose Typ 1 (NF1), einer Multisystem-Erkrankung. Auch hier läuft in Europa der Genehmigungsprozess.
Kommt eine Transaktion zum Preis von 3,5 Milliarden Dollar zustande, würde sich Merck KGaA keinesfalls übernehmen. Gut möglich, dass die Darmstädter allerdings noch den ein oder anderen Dollar obendrauf legen müssen, wenn bestimmte Meilensteine erreicht werden (in Form von Contingent Value Rights, die Aktionärsrechte verbriefen).