Die Private-Equity-Gesellschaft KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co.) hat in Europa das nächste Übernahmeziel identifiziert und ein offizielles Übernahmeangebot vorgelegt. Nach dem Angebot für den deutschen IT-Dienstleister Datagroup (DER AKTIONÄR berichtete) greift der amerikanische Investor nach der schwedischen Biotage. Es winkt ein satter Aufschlag.
Konkret bietet die KKR-Gesellschaft RWK BidCo AB für jede ausstehende Aktie des skandinavischen Laborausrüsters 145 Schwedische Kronen (13,23 Euro). Das entspricht einer Prämie von gut 60 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 17. April 2025 (Gründonnerstag). Biotage wird auf Basis des Angebots mit 11,6 Milliarden Kronen (1,06 Milliarden Euro) bewertet.
Allerdings reduziert sich der Übernahmepreis um die geplante Dividende in Höhe von 1,65 Kronen (0,15 Euro) pro Papier, wenn die bevorstehende Hauptversammlung am 24. April dem Vorschlag folgen wird.
Dass die Übernahme zu den geplanten Konditionen über den Tisch geht, ist nicht in Stein gemeißelt. KKR muss unter anderem mehr als 90 Prozent der Gesamtzahl der Aktien von Biotage kontrollieren, damit die Akquisition vollzogen werden kann. Darüber hinaus bedarf es weiterer Zustimmungen, unter anderem von Kartellbehörden.
Ohnehin dürfte das KKR-Angebot nicht den Biotage-Aktionären schmecken, die im Besitz von Positionen sind, die einen durchschnittlichen Kaufkurs haben, der über dem gebotenen Preis des KKR Fonds liegt. In den Corona-Hochzeiten haben Anleger zeitweise deutlich über 25 Euro pro Aktie des Laborausrüsters auf den Tisch gelegt. Biotage fertigt und entwickelt Mikroskope und Laborgeräte, aber auch Produkte in den Bereichen Mess- und Automatisierungstechnik.
2024 steigerte Biotage die Erlöse um gut ein Zehntel auf 2,06 Milliarden Kronen (gut 187 Millionen Euro). Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 3,55 Kronen je Aktie (0,32 Euro) nach 3,34 Kronen im Vorjahr. Auf Basis der 2024er-Zahlen ist KKR somit bereit, ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 47 zu bezahlen.