In Zeiten makroökonomischer Unsicherheit suchen Anleger verstärkt nach sicheren Häfen. Gold profitiert aktuell von dieser Entwicklung, während Bitcoin seine Rolle als digitales Gold nicht ausfüllen kann, so die Analysten um Nikolaos Panigirtzoglou von JPMorgan in einer aktuellen Studie vom Mittwoch.
Gold erlebt derzeit einen regelrechten Run. Sowohl im ETF-Bereich als auch an den Futures-Märkten verzeichnet das Edelmetall hohe Zuflüsse. „Trotz einer abnehmenden Marktbreite und Liquidität profitiert Gold weiterhin von Kapitalflüssen in sichere Häfen, ähnlich wie Währungen wie der Schweizer Franken oder der Yen“, schreiben die Analysten.
Laut Daten des World Gold Council flossen im ersten Quartal 21,1 Milliarden Dollar weltweit in Gold-ETFs, davon allein 2,3 Milliarden in ETFs aus China und Hongkong. Dies entspricht rund sechs Prozent des gesamten verwalteten Vermögens (AUM) von Gold-ETFs weltweit.
Bitcoin bleibt dagegen hinter den Erwartungen zurück. Die Analysten stellen fest, dass die Kryptowährung weder von den Zuflüssen in sichere Häfen profitiert, noch das Interesse spekulativer Anleger wecken kann. Seit drei Monaten verzeichnen Bitcoin-ETFs kontinuierliche Mittelabflüsse und auch am Futures-Markt lässt das spekulative Interesse nach. „Bitcoin konnte nicht von den Kapitalströmen profitieren, die Gold stützen“, schlussfolgern die Experten.
Bereits Anfang des Monats hatten die Analysten von JPMorgan darauf hingewiesen, dass das Narrativ von Bitcoin als „digitalem Gold“ zunehmend unter Druck gerate. Während Gold als Gewinner aus den sogenannten „Debasement Trades“ - der Absicherung gegen Währungsabwertung - hervorgeht, bleibt Bitcoin außen vor.