17.4.2025 17:50:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle haben die Aktienmärkte merklich belastet. Auch Europa und Deutschland würden unter den Handelshemmnissen schwer leiden und arbeiten bereits an Gegenmaßnahmen. Doch Trump gibt sich nun optimistisch, dass eine Lösung gefunden wird. Der DAX springt nachbörslich an.Trump zeigt sich im eskalierenden Zollkonflikt mit der Europäischen Union ungewohnt zuversichtlich. Bei einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Weißen Haus erklärte er, dass es zu „einhundert Prozent“ zu einer Einigung kommen werde. „Ich rechne fest damit, aber es wird ein faires Abkommen sein“, sagte Trump und fügte gegenüber einem nachfragenden Reporter spöttisch hinzu: „Was? Sie denken, es wird kein... natürlich wird es ein Handelsabkommen geben.“ Die EU wolle „unbedingt“ einen Deal abschließen, betonte der US-Präsident. Die demonstrative Sicherheit passt in Trumps bekannte Rhetorik, die Verhandlungspartner gezielt unter Druck setzt.Erst vergangene Woche hatte der US-Präsident nach heftigen Marktreaktionen überraschend eine 90-tägige Aussetzung geplanter Strafzölle auf EU-Produkte verkündet. Die betroffenen Abgaben sollten ursprünglich auf Basis bestehender Handelsdefizite erhoben werden. Von der temporären Ausnahme ist China explizit ausgenommen. Auch Brüssel hatte daraufhin die Einführung eigener Gegenzölle auf US-Waren vorerst auf Eis gelegt. Die Frist endet Anfang Juli.Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni zeigte sich beim Treffen mit Trump kompromissbereit und sprach von einem „Mittelweg“. Trump lobte sie überschwänglich und bezeichnete sie als „fantastische Ministerpräsidentin“. Meloni gilt als eine der bevorzugten Gesprächspartnerinnen des US-Präsidenten.Unabhängig von der Gesprächsatmosphäre arbeitet die EU weiter an einem Notfallplan. Sollte es in den kommenden Wochen zu keiner tragfähigen Einigung kommen, erwägt Brüssel laut Insidern mehrere Gegenmaßnahmen – darunter gezielte Exportrestriktionen für Lieferungen in die USA. Diese Option würde als Druckmittel dienen und nur im Eskalationsfall eingesetzt. Zudem sind zusätzliche Zolllisten sowie Einschränkungen beim öffentlichen Auftragswesen für US-Firmen im Gespräch. Ein Sprecher der EU-Kommission wollte die Pläne nicht kommentieren.
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