Immobilienaktien stehen seit dem Zollkrieg wieder hoch in der Gunst der Anleger. Kein Wunder: Betongold gilt wie das glänzende Edelmetall als sicherer Hafen in stürmischen Börsenphasen. Am deutschen Aktienmarkt tummeln sich gleich mehrere Immobilienkonzerne, die mit hohen Dividendenrenditen locken. Doch bei dieser Aktie sollten Dividendenjäger vorsichtig sein.
Am Donnerstagmorgen hat die Hamborner REIT AG ihre endgültigen Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2024 vorgelegt. Das SDAX-Unternehmen bestätigte dabei die bereits im Februar vorgelegten Eckdaten. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes erzielte das Unternehmen ein solides Ergebnis: Die Mieterlöse stiegen 2024 um zwei Prozent auf 93 Millionen Euro. Gleichzeitig lagen die Funds from Operations (FFO) – eine Finanzkennzahl, die den Cashflow-orientierten Überschuss aus dem operativen Geschäft bezeichnet und angibt, wie viel Kapital für Ausschüttungen oder Investitionen zur Verfügung steht – mit 51,6 Millionen Euro um 5,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Der Nettovermögenswert (NAV) je Aktie lag per 31. Dezember 2024 bei 9,79 Euro und damit ebenfalls niedriger als im Vorjahr (10,02 Euo). Die REIT-Eigenkapitalquote von 55,2 Prozent und einem Loan-to-Value (LTV) von 43,7 Prozent spiegeln derweil die weiterhin komfortable Finanzlage wieder.
Dividendenrendite von 7,8 Prozent winkt
Für 2024 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung, die am 26. Juni 2025 stattfindet eine Dividende von 0,48 Euro je Aktie vor – auf Vorjahresniveau. Mit einem FFO (Funds from Operations) je Aktie von 0,63 Euro entspricht dies einer Ausschüttungsquote von 76 Prozent – ein hoher Wert, der die bisherige Praxis der großzügigen Ausschüttungen zeigt. Gemessen am Xetra-Schlusskurs von 6,15 Euro errechnet sich draus eine Dividendenrendite von 7,8 Prozent.
Neue Dividendenstrategie: Rückgang der Ausschüttungsquote für 2025
Für 2025 wird es jedoch kritisch: Das Unternehmen plant für das kommende Jahr nur noch 60 bis 70 Prozent des FFO auszuschütten – ein Rückgang gegenüber der bisherigen Quote von 76 Prozent. Bei einem prognostizierten FFO von 44,0 bis 46,0 Millionen Euro ergibt sich eine Dividende von 0,33 bis 0,39 Euro je Aktie, ein spürbarer Rückgang gegenüber 2024. Nachdem die Höhe der Dividendenausschüttung je Aktie im Jahr 2024 bereits stagnierte, drohen für 2025 niedrigere Ausschüttungen. Weitere Details zur neuen Dividendenstrategie will das Unternehmen im Rahmen der Quartalszahlenvorlage am 8. Mai 2025 präsentieren.
Weiteres Problem: Die hohe Bewertung
Ein weiterer Haken ist das vergleichsweise hohe KGV. Aktuell wird das Papier mit einem 40er-KGV für 2025 gehandelt, wie der 610 Aktien umfassende Check in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR zeigt. Andere Immobilienkonzerne wie Vonovia (2025er-KGV erwartet: 17) und LEG Immobilien (13) sind hingegen deutlich günstiger bewertet.