16.4.2025 18:55:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.US-Notenbankchef Jerome Powell warnt vor einem Dilemma: Die neuen Importzölle könnten sowohl Inflationsziele als auch Wachstum gefährden. Die Märkte reagieren nervös, die Leitindizes rutschen ab. Powell gibt sich zwar abwartend, doch die Spielräume der Fed werden kleiner.Fed-Chef Jerome Powell hat in einer Rede vor dem Economic Club of Chicago am Mittwoch betont, dass die Importzölle unter Präsident Donald Trump die US-Notenbank vor ein schwieriges Spannungsfeld stellen. Die Kombination aus steigender Inflation und nachlassendem Wirtschaftswachstum könne die geldpolitischen Handlungsspielräume erheblich einengen.Powell erklärte, die Zölle würden die Wirtschaft „wahrscheinlich für den Rest des Jahres weiter von unseren Zielen entfernen“. Die Fed sei mit ihrer Doppelmandatspolitik – Preisstabilität und maximale Beschäftigung – in einem möglichen Zielkonflikt. Es werde darauf ankommen, wie stark sich die Abweichungen von beiden Zielen entwickelten und über welchen Zeitraum sie korrigierbar seien.Die Fed erwarte kurzfristig einen Inflationsanstieg, wobei insbesondere die Zollwirkungen auf die Preise vorübergehend, aber auch anhaltend sein könnten, so Powell. Wichtig sei, dass die langfristigen Inflationserwartungen stabil bleiben. Die Kerninflation für März dürfte laut Fed-Prognose bei 2,6 Prozent liegen.Konkrete Hinweise zur Zinspolitik gab Powell nicht, betonte jedoch: „Wir sind derzeit gut positioniert, um abzuwarten und Klarheit zu gewinnen, bevor wir unsere Haltung anpassen.“ Die Märkte rechnen unterdessen mit mehreren Zinssenkungen ab Juni, wie das FedWatch-Tool der CME zeigt.Gleichzeitig bestätigte Powell Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung im ersten Quartal: Trotz guter Autoverkäufe sei der private Konsum nur moderat gewachsen. Importseitig habe es viele Vorzieheffekte gegeben, was das BIP-Wachstum zusätzlich belaste.
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