Vor dem Osterwochenende sollten Anleger die Aktie des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec mit Argusaugen verfolgen. Denn am Gründonnerstag (17. April) will das Unternehmen die Ergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr vorlegen. Mit Spannung dürften auch Aussagen im Hinblick auf das bereits angelaufene neue Geschäftsjahr verfolgt werden.
Der Markt erwartet einen Umsatz von knapp 794 Millionen Euro für 2024 und ein EBITDA in Höhe von 12,3 Millionen Euro. Unter dem Strich könnte ein bereinigter Verlust von 0,84 Euro pro Papier angefallen sein.
Mit den Prognosen liegt der Markt derzeit allenfalls am unteren Ende der Spannen, die Evotec mit der Vorlage des Neunmonatsberichts im vergangenen November bestätigt hat. Die Hamburger erwarten Erlöse zwischen 790 und 820 Millionen Euro sowie ein bereinigtes Konzern-EBITDA zwischen 15 und 35 Millionen Euro.
Der Pessimismus von Analystenseite kommt nicht von ungefähr: Zuletzt gab es mehrere Wechsel auf der Vorstandsebene beim Wirkstoffforscher. Darüber hinaus musste das Unternehmen im Jahr 2023 einen Cyber-Angriff wegstecken und den überraschenden Rücktritt vom langjährigen Vorstandsvorsitzenden Werner Lanthaler verkraften. Der Manager nahm nach mehreren zu spät gemeldeten Insidertransaktionen Anfang 2024 seinen Hut.
Der Markt erwartet von Evotec im kommenden Jahr Erlöse von gut 877 Millionen Euro und einen starken Anstieg beim EBITDA auf 73,2 Millionen Euro. Beim Ergebnis je Aktie rechnen die Analysten mit einem Fehlbetrag in Höhe von 0,26 Euro je Aktie im Jahr 2025.
Der Vertrauensverlust bei Evotec spiegelt sich im Chart wider. Im vom Zollstreit geprägten Marktumfeld ist die Aktie wieder in den Bereich der im vergangenen Jahr markierten Mehrjahrestiefs abgerutscht. Evotec darf nicht patzen, sonst droht erneut ein Test der breiten Unterstützungszone.