14.4.2025 10:59:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Der Übernahmekampf rund um die Commerzbank geht in die nächste Runde. Wie heute bekannt wurde, hat das Bundeskartellamt dem Einstieg der UniCredit bei der Commerzbank zugestimmt. Damit ist eine weitere Hürde aus dem Weg geräumt worden.Die deutschen Wettbewerbshüter sehen keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken für eine Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit. Ende Februar hat die UniCredit die geplante Aufstockung ihrer Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 29,99 Prozent beim Bundeskartellamt zur Prüfung angemeldet. Bereits Mitte März hatte die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank signalisiert, dass sie keine Einwände gegen eine Erhöhung des Anteils auf knapp unter 30 Prozent hat.Die Mailänder Großbank hatte im September 2024 den Teilausstieg des Bundes genutzt, um in großem Stil bei der seit der Finanzkrise teilverstaatlichten Commerzbank einzusteigen. Aktuell kontrolliert die UniCredit nach früheren Angaben rund 28 Prozent der Anteile – davon 9,5 Prozent direkt über Aktien und weitere 18,5 Prozent über Finanzinstrumente.UniCredit-Chef Andrea Orcel arbeitet seit Monaten auf eine mögliche Übernahme hin. Sollte die Beteiligung auf 30 Prozent steigen, wäre UniCredit gesetzlich verpflichtet, ein Übernahmeangebot für die übrigen Anteile zu unterbreiten. Eine Entscheidung darüber soll laut Konzernangaben jedoch nicht mehr im laufenden Jahr fallen. Orcel will unter anderem erst mit der neuen Bundesregierung. Diese hält über den Bund noch gut zwölf Prozent der Commerzbank-Anteile.Widerstand kommt von mehreren Seiten: Die Bundesregierung, das Land Hessen, die Unternehmensführung der Commerzbank sowie Arbeitnehmervertreter lehnen einen Zusammenschluss ab. Orcel hingegen betont regelmäßig die strategischen Vorteile einer Fusion – zugleich arbeitet er parallel aber auch an der Übernahme der italienischen Konkurrentin Banco BPM.Die Commerzbank wirbt derweil bei ihren Aktionären für die Eigenständigkeit – mit einer attraktiven Dividendenpolitik und ambitionierten Renditezielen. Um ihre Profitabilität zu steigern, plant die Bank trotz eines Rekordgewinns den Abbau von rund 3.900 Vollzeitstellen. Als einer der wichtigsten Partner des deutschen Mittelstands will sich das Institut unabhängig weiterentwickeln.
Hier zum vollständigen Artikel