Massiver Rückschlag für Pfizer: Das Unternehmen stellt die Entwicklung des bis dato größten Hoffnungsträgers zur möglichen Behandlung von Adipositas ein. Die Aktien der beiden Platzhirsche, Novo Nordisk und Eli Lilly, springen daraufhin an. Prozentual zweistellig gewinnt sogar das Papier von Viking Therapeutics. Denn der Forschungsrückschlag von Pfizer befeuert erneut die Übernahmespekulationen, die sich seit geraumer Zeit um das Unternehmen halten.
Der Pharma-Riese Pfizer gab heute die Entscheidung bekannt, die Entwicklung von Danuglipron (PF-06882961) abzubrechen. Hierbei handelte es sich um einen oral verfügbaren GLP-1-Rezeptor-Agonisten, den die Amerikaner zur Behandlung von Adipositas untersucht hatten.
Während die Gesamthäufigkeit der Leberenzymerhöhungen in der Sicherheitsdatenbank von Danuglipron mit mehr als 1.400 Teilnehmern im Einklang mit den zugelassenen Wirkstoffen dieser Klasse stehe, kam es bei einem einzelnen asymptomatischen Teilnehmer in einer der Dosisoptimierungsstudien zu einer potenziellen arzneimittelbedingten Leberschädigung, die nach Absetzen von Danuglipron wieder abklang, begründet Pfizer die Entscheidung.
Enttäuschung bei den Pfizer-Aktionären, Freude hingegen bei den Anteilseignern von Eli Lilly und Novo Nordisk: Denn durch den Forschungsrückschlag von Pfizer ist vorerst ein potenzieller Konkurrent, der dem Duopol gefährlich werden könnte, aus dem Rennen. Zuletzt haben sich ohnehin mehrere Player in Stellung gebracht. Unter anderem sicherte sich AbbVie die Rechte am größten Adipositas-Hoffnungsträger von Gubra, dem Wirkstoff GUBamy. Roche hingegen riss sich wichtige Rechte von Petrelintide unter den Nagel. Die Substanz ist Teil der Entwicklungspipeline von Zealand Pharma.
Und auch Viking Therapeutics ist weiter im Rennen. Das Unternehmen hat ebenfalls einen hochinteressanten Wirkstoff (VK2735) im Kampf gegen die Pfunde im Köcher. Das Projekt ist nicht verpartnert, weshalb Viking Therapeutics innerhalb der Branche immer wieder als heißer potenzieller Übernahmekandidat gehandelt wird. Durch die bittere Pille von Pfizer werden die Spekulationen nun erneut befeuert.