Die Thyssenkrupp-Aktie hat sich deutlich von ihrem Kursrutsch zu Wochenbeginn erholt. Doch am Mittwoch geht es wieder abwärts. Ist die Erholung also schon wieder passé? Die Analysten sind sich darüber uneinig.
Der Analyst Boris Dourdet von Kepler Cheuvreux setzt auf eine positive Entwicklung und empfiehlt die Thyssenkrupp-Aktie mit einem Kursziel von 12,40 Euro zum Kauf. Auf der anderen Seite warnt Tom Zhang von der britischen Großbank Barclays war einem Absturz und rät bei einem Kursziel von 4,90 Euro zum Verkauf.
Dominic O'Kane von JPMorgan bleibt hingegen bei einer neutralen Haltung und hob das Kursziel von zuvor 4,10 Euro auf 6,50 Euro an. Laut einer Studie von JPMorgan, die am 13. März veröffentlicht wurde, könnten in den kommenden Jahren große Mengen Stahl für Infrastrukturprojekte in Deutschland benötigt werden – zwischen 65 und 95 Millionen Tonnen. Darüber hinaus könnte der Wiederaufbau der Ukraine die Stahlproduktion in Europa ankurbeln, was das Potenzial für weitere Kursgewinne der Thyssenkrupp-Aktie steigern könnte.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt laut Bloomberg bei 8,01 Euro und damit rund sechs Prozent unter dem aktuellen Kursniveau.
Aktuell steht die europäische Stahlbranche unter Druck, die schwache Nachfrage aus der Bau- und Automobilindustrie sowie die globale Überkapazität in Verbindung mit billigen Importen aus China belasten die Preise. Hinzu kommt die aktuelle geopolitische Unsicherheit durch Trump-Zölle, die den Vertrieb von Stahl zusätzlich erschwert.
Zusätzlich hat der Stahlproduzent mit einer kleinen Herausforderung zu kämpfen, Thyssenkrupp muss aufgrund sinkender Wasserstände im Rhein seine Schiffe derzeit mit reduzierter Ladung beladen. Der Rohstofftransport ist jedoch dadurch im Moment nicht gefährdet. Das Unternehmen reagiert auf den sinkenden Pegelstand mit häufigeren Fahrten und kleineren Ladungsmengen um die täglich benötigten 60.000 Tonnen Rohstoffe für die Produktion zuliefern.