Aktien von großen, global aufgestellten Pharma-Konzernen gelten als eher defensiv ausgerichtete Werte. Am Mittwoch verlieren die Titel durch die Bank allerdings massiv an Wert, der Branchenindex Stoxx Europe 600 Health Care zählt zu den größten Verlierern unter den europäischen Aktienbarometern. Erneut ist es US-Präsident Donald Trump, der mit Aussagen im Hinblick auf bevorstehende Zölle für Pharma-Produkte den Sektor unter Druck setzt.
Ein Analyst der Bank BMO betonte, dass damit der Nimbus des Sektors als sicherer Hafen zur Illusion werde. Hoffnungen, dass die Medikamentenhersteller von der US-Zollpolitik verschont blieben, seien nun vorbei. Allerdings dürfte die Pharmaindustrie kaum dazu übergehen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Die Komplexität der Lieferketten stehe größeren Veränderungen entgegen.
„Sollten die USA tatsächlich Pharmazölle erheben, könnten die Unternehmen mit den niedrigsten Bruttomargen - wie Bristol Myers Squibb, Pfizer und Sanofi - die größten negativen Auswirkungen auf die Gewinne haben, obwohl es zahlreiche Vorbehalte gibt“, berichtet Bloomberg.
In der Schweiz verlieren die Anteile der beiden Pharma-Riesen Novartis und Roche jeweils gut fünf Prozent an Wert. Auch das Papier von Sanofi rutscht in dieser Größenordnung ab. Auf dem deutschen Kurszettel rangieren die Aktien von Sartorius, Fresenius, Fresenius Medical Care und Merck KGaA hingegen klar auf der Verliererseite im DAX.
Enthält Material von dpa-AFX