Der Wind hat sich auch bei Versicherungs-Aktien gedreht. Nicht nur die erste Reihe um Allianz, Hannover Rück und Munich Re wird aktuell abgestraft. Auch in der zweiten Reihe geht es für die Titel der Branche nach unten. Selbst den langjährigen Überflieger Talanx erwischt es. Wird die Aktie zu Unrecht abgestraft?Noch vor einer Woche sah es bei der Talanx-Aktie rosig aus. Die Aktie nahm stracks Kurs auf 100 Euro. Das neue Rekordhoch lautet 99,50 Euro. Damit ist der Kurs haarscharf an der Dreistelligkeit vorbeigerauscht.Dann folgte der allgemeine Ausverkauf an den Märkten aufgrund des US-Zollhammers. Diese macht auch vor den Versicherungsriesen nicht Halt. In der ersten Börsenreihe ging es für Allianz und Munich Re heute zeitweise um acht Prozent nach unten, nachdem die Aktien bereits am Freitag starke Verluste hinnehmen mussten.Noch härter erwischt es den größten Versicherer aus der zweiten deutschen Börsenreihe. Talanx gab heute im frühen Handel mehr als zehn Prozent nach. Im Tief stand die Aktie am Montag bei nur noch 78 Euro. Im Vergleich zum Rekordhoch bedeutet das ein Minus von über 20 Prozent.Mittlerweile sie sich die Aktie wieder etwas gefangen. Am Nachmittag steht nur noch ein Minus von rund sechs Prozent auf der Kurstafel. Von dem vor wenigen Tagen aufgestellten Rekordhoch ist sie dennoch weit entfernt.Fundamental ist ein solcher Abschlag nicht zu rechtfertigen. Die Produkte der Versicherer sind von den US-Zöllen nicht betroffen. Zwar ist Talanx in den USA aktiv, vor allem über die Industrieversicherungstochter HDI Global und über die Rückversicherungssparte Hannover Rück. Besonders der Rückversicherer hat eine starke Präsenz im US-Markt. Da es sich dabei um keinen physischen Handel mit Gütern handelt, haben die Handelszölle aber keine direkte Auswirkung auf das Talanx-Geschäft.Der Zollstreit dürfte nichts daran ändern, dass sich Talanx klar auf Kurs für das Gewinnziel 2025 sieht. Vorstandschef Torsten Leue will im laufenden Jahr den Gewinn von 1,98 auf mehr als 2,1 Milliarden Euro steigern.
Talanx prüft zudem neue Übernahmen. Die Hannoveraner haben sogar bereits konkrete Ziele im Visier. Talanx schielt auf das Privat- und Firmenkundengeschäft in Mexiko und Kolumbien. In diesen Märkten sei man noch nicht führend.