Der DAX verzeichnete am Freitag erneut herbe Verluste. Nach den überraschenden US-Arbeitsmarktdaten stabilisierte sich der Index zwar auf niedrigen Niveau, blieb jedoch klar in der Verlustzone. Aus charttechnischer Sicht hat der DAX jedoch noch etwas Luft, bis der seit Jahren gültige, übergeordnete Aufwärtstrend in Gefahr gerät.
Anleger brauchen derzeit starke Nerven: Die von Donald Trump ausgelöste Zollschlacht lässt die Kurse so stark fallen wie zuletzt zum Jahresbeginn 2022. Doch auch wenn die Zölle die DAX-Unternehmen hart treffen: Bis der Index unter die seit September 2022 gültige Aufwärtstrendlinie zurückfällt, hat der DAX noch ein komfortables Polster.
Im Detail verläuft die Aufwärtstrendlinie aktuell bei 19.459 Zählern. Zusätzliche Auffangmarken auf der Unterseite sind zuvor noch die 20.000-Punkte-Marke sowie das Zwischentief aus dem vergangenen Dezember bei 19.649 Zählern. Allerdings könnte das Börsenbarometer zum Start in die neue Handelswoche Kurs auf die 20.000-Punkte-Marke nehmen. Die Wochenendindikation von IG impliziert am Sonntagabend um 21:20 Uhr einen Rücksetzer um 0,7 Prozent auf 20.172 Punkte. Am Freitag war der DAX noch mit 20.641 Zählern aus dem Handel gegangen.
Gleichwohl spricht auch die Stärke des Rücksetzers in Höhe von 8,7 Prozent in der ersten April-Woche für eine technische Gegenbewegung. Vom Rekordhoch bei 23.476 Zählern hat der Index mittlerweile rund zwölf Prozent eingebüßt. Ähnlich hohe Rücksetzer gab es im Zeitraum von August bis Oktober 2023, jedoch zog sich diese Korrektur deutlich länger hin.
Von Januar bis Oktober 2022 ging es für den deutschen Leitindex sogar um mehr als ein Viertel nach unten – und im Corona-Crash wurden von Mitte Februar bis Ende März rund 40 Prozent ausradiert.
Trotzdem sollten sich Anleger von diesen Zahlen nicht verunsichern lassen: Langfristig hat der DAX bisher jede Krise überstanden – und im Anschluss ein neues Rekordhoch markiert.