An der Wall Street zeichnet sich am Freitag erneut ein äußerst schwacher Handelstag ab. Nachdem die Volksrepublik China Vergeltungszölle in Höhe von 34 Prozent angekündigt hat, geraten die Kurse erneut unter Druck. Besonders für die Techtitel geht es vorbörslich deutlich abwärts. Überraschend fallen hingegen die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus.
Update: Inzwischen sind die Arbeitsmarktdaten da. Im März wurden außerhalb der Landwirtschaft 228.000 Jobs geschaffen. Volkswirte hatten im Vorfeld lediglich mit einem Plus von 140.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote lag demnach bei 4,2 Prozent, während 4,1 Prozent erwartet wurden. Die Stundenlöhne stiegen hingegen wie erwartet um 0,3 Prozent. Die Daten zeigen, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin robust ist. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit laut dem Fed Watch Tool für eine Zinssenkung in Höhe von 25 Basispunkten im Rahmen des Fed-Zinsentscheids am 07. Mai gegenüber dem Vortag um 21,4 Prozentpunkte auf 43,3 Prozent gestiegen.
Wie DER AKTIONÄR berichtet, hatte Peking zuvor zum Gegenschlag ausgeholt: Auf alle US-Importe erhebt das Reich der Mitte ab dem 10. April Einfuhrzölle in Höhe von 34 Prozent. Zudem hat China bekannt gegeben, Ausfuhrkontrollen für sieben Arten von mit Seltenen Erden verwandten Gütern einzuführen – darunter Samarium, Gadolinium und Terbium. Gleichzeitig werden elf US-Unternehmen auf die Liste der „unzuverlässigen Unternehmen“ gesetzt, und 16 US-Konzerne sollen künftig ebenfalls mit Ausfuhrkontrollen belegt werden. Dazu passend ist jüngst ein Aktien-Report erschienen.
Der Dow Jones geht daher vorbörslich auf Tauchstation – der Future knickt um 2,8 Prozent auf 39.662 Zähler ein. Beim Nasdaq 100 zeichnet sich ein Rückgang um drei Prozent ab, und auch der S&P 500 gibt deutlich nach.
Besonders schwach sind im vorbörslichen Handel die Magnificent-7-Werte wie Nvidia oder Apple. Beide Aktien geben um rund fünf Prozent nach. Bei Boeing steht vor dem Handelsstart an der Wall Street ein Minus von sechs Prozent zu Buche – die Strafzölle treffen den Flugzeugbauer besonders hart. Aber auch Tesla dürfte mit einem Abschlag von gut sechs Prozent in den Handel starten. Nike verliert derweil gut fünf Prozent.