US-Präsident Donald Trump wird am heutigen Mittwoch voraussichtlich neue Zölle ankündigen, um die heimische Produktion zu stärken. Ein Hauptziel: Vietnam. Es wäre ein herber Schlag für Nike, denn der Sportartikelhersteller produziert dort die Hälfte seiner Sportschuhe. DER AKTIONÄR beleuchtet, wie hart es Nike treffen könnte.
Vietnam ist ein Hauptziel von Trump, da das Land einen Handelsüberschuss von 123,5 Milliarden Dollar gegenüber den USA aufweist. Nike, Adidas und andere Sportmarken sind stark von Vietnam als Produktionsstandort abhängig, denn die Marken versuchen ihr Engagement in China zu reduzieren. Nike produziert dort 50 Prozent seiner Schuhe und 28 Prozent seiner Bekleidung. Höhere Zölle könnten Preiserhöhungen erzwingen und die Erholung der Verkäufe bei Nike gefährden. Der Sportartikelhersteller gewährt bereits Rabatte, um seine Lagerabstände abzubauen.
Adidas dagegen bezieht 39 Prozent seiner Schuhe und 18 Prozent seiner Bekleidung aus Vietnam. Auch kleinere Marken sind betroffen: On bezieht 90 Prozent seiner Schuhe und 60 Prozent seiner Bekleidung aus Vietnam. Die Preise für Sneakers sind in den USA seit 2019 bereits um 25 Prozent gestiegen.
Der durchschnittliche US-Zollsatz für Schuhe aus Vietnam beträgt 13,6 Prozent, für Bekleidung 18,8 Prozent, wie Berechnungen von Handelsprofessor Sheng Lu, Professor für Mode- und Bekleidungsstudien an der Universität von Delaware auf der Grundlage von Handelsdaten vom Januar, zeigen. „Wenn die Zölle steigen, hat Nike ein Problem“, so Morningstar-Analyst David Swartz. Die Verlagerung der Produktion ist schwierig, da andere südostasiatische Länder mit ähnlichen Zöllen rechnen müssen.