Der große europäische Luft- und Raumfahrt-Konzern verdient vor allem an seinen Verkehrsflugzeugen. Doch mit der veränderten globalen Sicherheitslage baut Airbus auch seine Tätigkeiten im Rüstungs-Geschäft aus. Gemeinsam mit Thales und Leonardo soll ein Satelliten-Unternehmen entstehen. Zudem soll das europäische Kampfjet-Projekt FCAS umgebaut werden, um schneller unabhängig von US-Rüstungsgütern zu werden.
Airbus wird immer stärker zu einem Rüstungskonzern. Und mischt sich zudem in politische Entscheidungen ein. Vor zwei Wochen wurde zum Beispiel vom Gesamtbetriebsrats-Vorsitzenden Thomas Pretzl die Abbestellung der in den USA bereits georderten F35-Kampfjets gefordert. Der frühere Konzernchef Tom Enders sagte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zudem: "Niemand braucht eine F-35."
Nach Ansicht von Airbus solle Deutschland stattdessen eine Führungsrolle im militärischen Flugzeugbau übernehmen. So will der Chef der Rüstungs- und Raumfahrtsparte, Michael Schöllhorn, das europäische Kampfjetprojekt FCAS (Future Combat Air System), an dem Airbus maßgeblich beteiligt ist, umbauen. "Wir sollten die autonomen Flugkörper und ihre Vernetzung schneller entwickeln und spätestens 2029 an den Markt bringen", sagte der Airbus-Manager dem Spiegel.
Zudem werde derzeit darüber gesprochen, wie die Europäer US-Satellitendienste wie Starlink und Maxar ersetzen könnten, hatte Schöllhorn kürzlich angedeutet (DER AKTIONÄR berichtete). Zudem erwartet er Bestellungen von Munition und Landkampf-Ausrüstung wie Panzern. Was noch in der Pipeline ist und wie sich das auf die Airbus-Aktie auswirken wird.