“Die Pläne von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf alle EU-Importe auf 25 % gegenüber 2,5 % für Personenkraftwagen könnten den EU-Automobilherstellern einen Gewinn von 7,8 Milliarden Euro entziehen, wenn man von mildernden Faktoren wie etwa Preiserhöhungen. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf alle EU-Automobilhersteller und könnte dazu führen zu einer Verlagerung der Produktion in die USA führen“, so die Experten Michael Dean und Giacomo Reghelin von Bloomberg Intelligence.
Bei der ganzen Zolldiskussion sollte man allerdings auch nicht vergessen, dass die deutschen Hersteller bereits große Produktionsstätten in den USA haben. BMW hat eines seiner weltweit 31 Werke in den USA hochgezogen. In Spartanburg in South Carolina ist das größte Produktionswerk von BMW. Fokus liegt auf der Fertigung von SUVs. BMW exportiert seine SUVs von Spartanburg in 120 Länder. Es ist die Drehscheibe für die Münchner, die im gesamten Produktionsverbund der Sport Utility Vehicles eine Art Schlüsselrolle einnimmt.
Die SUVs sind nicht das Problem von BMW, sondern die Möglichkeit, dass Trump Zölle auf die 5er- und 7er- Reihe erhebt, die BMW nicht in dne USA gefertigt werden.2024 verkaufte BMW 371.346 Fahrzeuge in den USA, 6,6 Prozent Anteil an den gesamten Verkäufen.Mercedes fertigt wie BMW seine SUVs im US-Werk in Tuscaloosa, Alabama. Produziert werden die Modelle GLE, GLE Coupé und der GLS. Auch laufen die vollelektrischen Varianten EQE SUV und EQS SUV vom Band. 2023 wurden rund 295.000 Fahrzeuge in Tuscaloosa gebaut.Insgesamt belief sich der Gesamtabsatz von Mercedes-Benz in den USA (Autos plus Vans) im Jahr 2024 auf 374.101 Einheiten. Das entsprach rund 6,4 Prozent aller weltweit verkauften Fahrzeuge.Volkswagen betreibt seit 2011 ein Werk in Chattanooga, Tennessee. Es ist das nordamerikanische Zentrum für die Produktion der ID. Serie sowie der SUVs Atlas und der Atlas Cross Sport.VW hat bereits Anfang 2024 die Investitionen im US-Markt hoch gefahren. Die SUV-Modelle Scout wurden ganz speziell für den US-Markt entwickelt. Auch die Produktion der Fahrzeuge soll in den USA vonstattengehen. Dafür zieht der VW-Konzern ein neues Werk am Standort Blythewood im US-Bundesstaat South Carolina hoch. Die Schätzungen der Experten gehen davon aus, dass mögliche US-Zölle in höher von 25 Prozent knapp 4 bis 5 Prozent Einfluss auf das Ergebnis von Zinsen Steuern und Abschreibungen (EBIT) haben könnten.Wie könnte es weitergehen?In einem weniger schlimmen Szenario könnte Trump schnell davon überzeugt werden, die Zölle vorübergehend wieder auszusetzen - um dann mit Verhandlungen beginnen. Dies war zuletzt bei Kanada und Mexiko der Fall. Doch nun klangen weder Trump noch sein Berater verhandlungsbereit. Die neuen Zölle seien "von Dauer", sagte der US-Präsident. Ähnlich äußerte sich Navarro.Enthält Material von dpa-AFX