Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan Vorstand
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Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan Vorstand
25.03.2025 / 08:00 CET/CEST
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Whatever it takes
Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb
Wertpapierhandelsbank AG
Defacto ist die deutsche Schuldenbremse seit Freitag, den 21.03.2025 außer
Kraft gesetzt. Minimum 900 Milliarden Euro werden als sogenanntes
Sondervermögen über Bundesanleihen finanziert am Kapitalmarkt aufgenommen.
(Wir verweisen auf den letzten mwb-Standpunkt: Der Schuldturm zu Babel.)
Minimum 400 Milliarden Euro für Rüstung und 500 Milliarden Euro für die
Infrastruktur, wovon 100 Milliarden für die "Klimaneutralität" gesetzt sind.
(Vorsicht: Die Deutsche Umwelthilfe reibt sich jetzt schon die Hände, was
Sie alles kostenpflichtig zukünftig abmahnen kann.)
Bei der Rüstung gilt der Spruch des vermutlichen nächsten Kanzlers Friedrich
Merz: Whatever it takes. Das bedeutet, wenn mehr als 400 Milliarden Euro
gebraucht werden, dann wird mehr Geld am Kapitalmarkt aufgenommen.
Entsprechende Grundgesetzänderungen sind vom Bundestag und Bundesrat
durchgewunken worden.
Wir beschäftigen uns diesmal bewusst nicht mit der Beurteilung der Politik
in diesem Standpunkt, und ob das Sondervermögen und damit ein Aufweichen der
Schuldenbremse sinnvoll ist oder nicht. Wir wollen uns mit den Auswirkungen
dieses gewaltigen Finanzpakets beschäftigen. Was heißt dies für den
Kapitalmarkt? Für mittelständische Unternehmen, die den Kapitalmarkt suchen.
Können wir Prognosen abgeben? Sind Branchen besonders betroffen?
Die Inflation wird sich so entwickeln, wie wir in unseren Standpunkten es
beschrieben haben. Das 2 %-Ziel der EZB kann man zwar sehen, aber ob es
unter diesen Umständen jemals erreicht werden kann? Dennoch wird es
sicherlich noch ein oder vielleicht auch zwei moderate Zinsschritte nach
unten geben. Allein um die Wirtschaft anzukurbeln. Frankreich ist prozentual
stärker verschuldet als es Griechenland jemals war. Italiens Verschuldung
ist ebenfalls immens. Deutschlands Wirtschaft schwächelt nicht - sondern ist
strukturell schwach. Das sehen wir auch an den Entlassungen, die zwar alle
"sozialverträglich" vorgenommen werden sollen. (Schlagzeile:
Mercedes-Mitarbeiter bekommen bis zu 500.000 Euro Abfindung.)
Viel wichtiger als die EZB ist für Deutschland die Verwendung aber auch die
Finanzierung des Sondervermögens. Deutschland ist das größte und immer
wirtschaftlich stärkste Land Europas. Das, was hier passiert, betrifft auch
Gesamt-Europa in starkem Maße.
Bauzinsen der deutschen Banken orientieren sich nicht an den Leitzinsen der
EZB, sondern an den langfristigen Marktzinsen reflektiert in der Rendite der
Bundesanleihen. Wir haben in den letzten zwei Wochen nach der Ankündigung
des Pakets einen Anstieg der Bauzinsen im Schnitt um 0,5 % gesehen.
Gleichzeitig haben wir die Wohnungsknappheit und die aufgerufenen Mietpreise
nicht im Griff. Die Zahl der Baugenehmigungen steigt wieder moderat an - im
Januar wurden 18.000 Wohnungen genehmigt (400.000 Wohnungen pro Jahr werden
benötigt - extrapoliert wären das aber wieder nur 206.000 Wohnungen).
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands HDB: "Der
Wohnungsbau leidet somit weiter unter den schlechten Rahmenbedingungen und
der Zurückhaltung der Investoren."
Aber was heißt dies für KMUs und ggf. für deren Anleihen? Die vorstehend
beschriebenen Maßnahmen werden auch im Mittelstand ankommen und sei es durch
Sekundäreffekte. Und dieser braucht weiterhin Finanzierungsquellen. Da sehen
wir trotz aller Unwuchten eine Renaissance am Horizont. Und wir stellen
bewusst zwei Branchen in den Mittelpunkt - Bau und Maschinen. Warum?
Die Baubranche hat in den letzten Jahren - insbesondere die
Immobilienbranche schwer gelitten. Verkäufe sind stark zurück gegangen,
Infrastrukturmaßnahmen des Bundes waren praktisch auf Eis gelegt, so dass
auch die Unternehmen am Kapitalmarkt nicht reüssiert haben. Wir gehen aber
davon aus, dass es eine Rückkehr von Emittenten der Bau- KMU-Anleihen am
Kapitalmarkt geben wird. Es könnte zukünftig eine deutliche Zunahme in den
Auftragsbüchern geben, die erst einmal einen zusätzlichen Kapitalbedarf
auslöst. Sicherlich werden die Kupons - nicht nur allein bestimmt durch die
Bundesanleihen - mit einer gewissen Risikoprämie höher ausfallen als früher.
Die Erklärung für Maschinenbau ist einfacher: Große Rüstungsunternehmen, die
zukünftig von den Milliarden profitieren, sind auf mittelständische
Zulieferer angewiesen. Diese KMUs werden ihre Produktionen deutlich erhöhen
müssen und haben dafür erst einmal einen erhöhten Kapitalbedarf.
Wenn die Politik alles richtig macht, dann wird sich das Sondervermögen als
Konjunkturprogramm erweisen und Deutschland aus dem Schlafwagen des Zuges
wieder weiter nach vorne bringen. Europa würde es Deutschland danken.
Zu mwb:
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