Paukenschlag im Markt für Adipositas-Medikamente. Roche sichert sich in einem Milliarden-Deal den Zugriff auf den großen Hoffnungsträger Petrelintide aus dem Hause Zealand Pharma (DER AKTIONÄR berichtete). Die Aktie des dänischen Unternehmens ging daraufhin am Mittwoch mit einem Plus von knapp 38 Prozent aus dem Handel. Erste Analysten haben sich zu Wort gemeldet.
Jefferies-Analystin Lucy Codrington sprach von einem "Best-Case-Szenario" für Zealand Pharma. Auch Suzanne van Voorthuizen von Kempen wertet die Konditionen des Deals als „eindeutig attraktiv“. Das Hauptaugenmerk werde von nun an auf der Ausweitung des Entwicklungsprogramms von Petrelintide sein, während gleichzeitig Phase-2b-Phase durchlaufen werde, so die Analystin weiter.
KBC Securities ist indes davon überzeugt, dass das Potenzial von Amylin als das nächste heiße Ziel bei der Behandlung von Fettleibigkeit durch den Deal zwischen Zealand Pharma und Roche bestätigt werde.
Bei Petrelintide handelt es sich um ein sogenanntes Amylin-Analogon. Bei Amylin handelt es sich um ein Peptidhormon, welches durch die Pankreas (Bauchspeicheldrüse) gebildet wird. Mit Insulin wird es nach der Nahrungsaufnahme ins Blut ausgeschüttet, womit der Blutzucker stabilisiert wird.
Amylin-Substanzen wird sowohl als Mono- aber auch Kombi-Therapien erhebliches Potenzial nachgesagt. Der milliardenschwere Deal zwischen Zealand Pharma und Roche, der Vorauszahlungen von bis zu 1,65 Milliarden Dollar vorsieht und inklusive weiterer Meilensteine bis zu 5,3 Milliarden Dollar schwer sein kann, unterstreicht einmal mehr das große Interesse an Big Pharma, mehr als einen Fuß in den wachstumsstarken Markt für Adipositas-Medikamente zu stellen. Vor wenigen Handelstagen wurde bekannt, dass AbbVie sich ebenfalls positionieren will. Die Amerikaner sicherten sich wiederum die Rechte am Amylin-Projekt GUBamy von der dänischen Gubra.