Das kanadische Unternehmen D-Wave Quantum gehört zu den Vorreitern im Bereich Quantencomputing. Während viele Konkurrenten noch an der Grundlagenforschung arbeiten, setzt der Konzern bereits auf praktische Anwendungen für Unternehmen. Eine Pressenotiz von gestern sorgte für einen Kursschub; das sind die Details.
D-Wave Quantum hat einen bahnbrechenden wissenschaftlichen Erfolg erzielt: Sein Quantencomputer hat erstmals einen der leistungsstärksten Supercomputer bei einer realen Anwendung übertroffen. Die Ergebnisse, die in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurden, zeigen, dass D-Waves Annealing-Quantencomputer komplexe Simulationen magnetischer Materialien effizienter lösen können als klassische Hochleistungsrechner.
Diese Erkenntnis ist ein Meilenstein für die Materialforschung, da magnetische Materialien eine zentrale Rolle in Medizin, Elektronik und Energietechnik spielen. Bislang galten solche Simulationen als extrem rechenintensiv und teuer – nun könnte Quantencomputing völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Die Pressenotiz wurde an der Börse positiv aufgenommen – die Aktie legte im US-Handel um acht Prozent zu.
Laut eigenen Angaben wird D-Wave am Donnerstag seine Unternehmenszahlen für das vierte Quartal präsentieren. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Umsatz von 2,2 Millionen Dollar und prognostizieren einen Verlust von 7 Cent pro Aktie. Ein Blick auf die vergangenen drei Quartale zeigt jedoch ein ernüchterndes Bild: D-Wave konnte die Erwartungen nicht erfüllen, was in der Vergangenheit zu deutlichen Kursrückgängen führte. Bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen diesmal überzeugen kann – oder erneut unter Druck gerät.