Die Allianz-Aktie präsentiert sich auch 2025 bisher bärenstark. Allein seit Jahresbeginn steht bereits wieder ein Plus von rund zwölf Prozent zu Buche. Immer mehr Anleger stellen sich mittlerweile die Frage: Ist die Allianz weiter ein attraktives Investment oder hat die jüngste Rallye die Aktie zu weit getrieben?
Trotz des anhaltenden Höhenflugs der Allianz-Aktie kann von einer gefährlichen Euphorie weiter keine Rede sein. Das Allzeithoch ist beispielsweise noch immer in weiter Ferne. Dieses stammt noch aus dem Börsenboom zur Jahrtausendwende, als die Allianz-Aktie am 4. April 2000 zeitweise bis auf 402,68 Euro kletterte.
Zum Vergleich: Damals lag der Jahresüberschuss bei 865 Millionen Euro, während er 2024 mit rund zehn Milliarden Euro mehr als das Zehnfache betrug. Entsprechend war das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Jahr 2000 mit 44 extrem hoch – heute hingegen liegt es bei nur 12. Würde man den damaligen Bewertungsmaßstab auf die heutige Zeit übertragen, müsste die Allianz-Aktie bei mehr als 1.200 Euro notieren. Ein solches Niveau ist zwar nicht realistisch, doch der Vergleich verdeutlicht, welches Potenzial in Übertreibungsphasen besteht und wie weit die Aktie aktuell davon entfernt ist.
Interessanterweise war die Jahrtausendwende nicht einmal der historische Bewertungshöchststand der Allianz. In den Jahren 1992 und 1993 erreichte das KGV in der Spitze sogar 115. Auch im langfristigen Durchschnitt erscheint die aktuelle Bewertung niedrig: Seit 1988 liegt das durchschnittliche KGV der Allianz-Aktie bei 26,4 – mehr als doppelt so hoch wie derzeit.
Auch im Branchenvergleich ist die Allianz moderat bewertet. Im Median liegt das KGV der Peergroup bei 11, womit der europäische Marktführer nur leicht darüber liegt – und das, obwohl die Allianz zu den stärksten Unternehmen der Branche zählt. Das haben die Ende letzter Woche vorgestellten Jahreszahlen für 2024 einmal mehr unter Beweis gestellt.
Zusätzlich unterstützend wirken die üppigen Ausschüttungen und Aktienrückkäufe. Die Dividende soll iin diesem Jahr um zwölf Prozent auf 15,40 Euro je Aktie steigen. Damit übertraf die Allianz die Konsensprognose von 15,00 Euro je Aktie. Zudem hat der DAX-Konzern ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von über zwei Milliarden Euro angekündigt.