Die Solarbranche hat es weiterhin sehr schwer, in die Herzen der Anleger zu spielen. Maßgeblich für diese Entwicklung sind neben den niedrigen Solarmodulpreisen der anhaltende Wettbewerbsdruck durch chinesische Hersteller. Die Aktie des profitablen amerikanischen Solarmodulherstellers First Solar kann nachbörslich knapp drei Prozent zulegen, das ist der Grund.   

Trotz dieser Herausforderungen konnte First Solar ordentliche Wachstumsraten erzielen. Dies belegen die am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartals- und Jahreszahlen. Im vierten Quartal 2024 steigerte First Solar seinen Umsatz um knapp 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,514 Milliarden US-Dollar. Das Nettoergebnis belief sich im vierten Quartal auf 393,12 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 349,24 Millionen US-Dollar), während das verwässerte Ergebnis je Aktie auf 3,65 US-Dollar stieg (Vorjahr: 3,25 US-Dollar). Für das Gesamtjahr 2024 erwirtschaftete First Solar einen Umsatz von 4,2 Milliarden US-Dollar, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 3,3 Milliarden US-Dollar aus dem Vorjahr. Das Nettoergebnis stieg auf 1,3 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 830,8 Millionen US-Dollar), was einem Gewinn je verwässerter Aktie von 12,02 US-Dollar entspricht (Vorjahr: 7,74 US-Dollar). 

Trotz Unsicherheiten hinsichtlich der staatlichen Förderung in den USA bleibt First Solar für 2025 optimistisch. Das Unternehmen erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz zwischen 5,3 und 5,8 Milliarden US-Dollar sowie ein Verkaufsvolumen zwischen 18 und 20 Gigawatt (GW).
Das Bruttoergebnis soll sich 2025 zwischen 2,45 und 2,75 Milliarden US-Dollar bewegen, während das Betriebsergebnis zwischen 1,95 und 2,3 Milliarden US-Dollar erwartet wird. Der verwässerte Nettogewinn pro Aktie soll sich zwischen 17 und 20 US-Dollar einpendeln. 

Im Rahmen der Unternehmensergebnisse gab First Solar bekannt, eine Klage gegen JinkoSolar und seinen verbundenen Unternehmen einzureichen. Hintergrund hierfür sind Patenverletzungen im Bereich der Solarzellen mit kristallinem Silizium.     

Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen reagierte die First Solar-Aktie zunächst mit einem Kursrückgang, da die Analystenschätzungen beim Gewinn verfehlt wurden. Dennoch sorgte der optimistische Ausblick für eine Erholung, und die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel um knapp drei Prozent zu.   

First Solar trotzt weiterhin der Krise in der Solarbranche und konnte sowohl den Umsatz als auch den Gewinn im Jahr 2024 deutlich steigern. Trotz kurzfristiger Unsicherheiten bleibt das Unternehmen auf Wachstumskurs und erwartet für 2025 eine weiterhin positive Entwicklung. Mit der Expansion der Produktionskapazitäten und Investitionen in Forschung und Entwicklung sieht sich First Solar gut gerüstet für die Zukunft des globalen Solarmarktes. Das Chartbild ist weiterhin stark eingetrübt; obwohl der Konzern mit einem KGV 8 durchaus günstig bewertet ist, sollten Anleger zunächst eine Bodenbildung abwarten - die nächste wichtige Unterstützung ist der Bereich um 132 US-Dollar.