Zu Beginn der neuen Börsenwoche dürften zunächst die Ergebnisse der Bundestagswahl vom Sonntag für reichlich Gesprächsstoff sorgen – auch wenn sie Experten zufolge den Lauf des DAX wohl kaum nachhaltig beeinflussen dürften. "Vorschusslorbeeren für eine wirtschaftsfreundliche Regierung" könnten womöglich inzwischen genug verteilt worden sein, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
Der Ausgang der Bundestagswahl könnte die Anlegerstimmung beeinflussen, warnt Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG. Die CDU könnte zwar stärkste Partei werden, doch offen bleibt, mit wem sie die Regierung bildet. Mögliche Koalitionen mit SPD, Grünen oder FDP sind denkbar, wobei die FDP und das Bündnis von Sahra Wagenknecht noch die 5-Prozent-Hürde überwinden müssen. Unsicherheiten bestehen auch bei der Sitzverteilung im Bundestag und der Dauer der Regierungsbildung.
Keine Panik
Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen ist hingegen etwas zuversichtlicher und sieht die Finanzmärkte trotz vieler Krisen als relativ entspannt. Sie erwartet, dass die Bundestagswahl keine großen Änderungen bringen wird, aber das Ende des Wahlkampfs eine gewisse Erleichterung verschaffen könnte.
Überraschung beim Ifo-Index
Positiv könnten auch der Ifo-Index und die Detailzahlen des Bruttoinlandsprodukts wirken, die in der kommenden Woche anstehen. Allerdings könnten Inflationssorgen aufgrund von Aussagen der EZB über ein baldiges Ende des Zinssenkungszyklus den Aktienmarkt belasten.
Saisonalität und Berichtssaison
Die zweite Februarhälfte ist traditionell eine schwierige Phase für die Aktienmärkte, und die Geschäftszahlen von Nvidia könnten aufzeigen, wie stark die Fantasie rund um Künstliche Intelligenz weiterhin den Markt antreibt. Auch in Deutschland präsentieren zahlreiche Unternehmen ihre Jahreszahlen:
Dienstag: Fresenius Medical Care, Heidelberg Materials
Mittwoch: Deutsche Telekom, Eon, Munich Re
Donnerstag: Nordex, Aixtron, Hensoldt
Freitag: Allianz
Damit steht den Anlegern eine spannende Handelswoche bevor (mit Material von dpa-AFX).