Der US-Elektroautokonzern Tesla hat wohl Interesse an einem Einstieg beim kriselnden japanischen Autokonzern Nissan. Eine hochrangige Gruppe von Japanern, der auch ein ehemaliger Premierminister angehöre, habe Pläne für eine Beteiligung des von Elon Musk geführten US-Konzerns an Nissan ausgearbeitet, schreibt die Financial Times (FT) am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Zuletzt waren Fusionsgespräche zwischen Nissan und dem heimischen Rivalen Honda gescheitert. Nissan droht nun vollständig durch den chinesischen Apple-Zulieferer Foxconn geschluckt zu werden. Dies will Nissan unbedingt verhindern. Im Gespräch ist nun ein Investorenkonsortium für Nissan, in dem Tesla der größte Geldgeber sein soll. Der Aktienkurs von Nissan zog an der Börse in Tokio um fast zehn Prozent an. Damit kommt der japanische Autobauer auf eine Marktkapitalisierung von umgerechnet knapp elf Milliarden Euro. Zum Vergleich: Tesla ist an der Börse umgerechnet fast 1,1 Billionen Euro wert.Der neue Vorschlag unter Leitung des ehemaligen Tesla-Verwaltungsratsmitgliedes Hiro Mizuno werde von Japans Ex-Premierminister Yoshihide Suga und seinem ehemaligen Berater Hiroto Izumi unterstützt, heißt es weiter in der FT. Die Gruppe hoffe, dass Tesla ein strategischer Investor werde und gehe auch davon aus, dass der US-Konzern Interesse an Nissans Fabriken in den USA habe. Denn: Diese Fabriken würden Tesla helfen, die heimische Produktion als Reaktion auf die Zolldrohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump zu stärken. Die Japaner haben in den USA drei Werke und zwei Entwicklungsstandorte.
Enthält Material von dpa-AFX