Die italienische Tageszeitung La Stampa hat berichtet, dass durch die Medien-Holdinggesellschaft MediaforEurope (MfE) eine Übernahmeofferte bevorstehen könnte. Derzeit hält MfE bereits knapp 30 Prozent der Anteile an ProSiebenSat.1. Die endgültige Entscheidung soll von den jüngsten deutschen Fernsehzahlen und der Entwicklung in Deutschland nach der Wahl abhängen, heißt es weiter. Das entsprechende Geld sollen sich die Italiener schon besorgt haben. Bereits auf der Hauptversammlung 2024 hatte MfE einen Aufspaltungsantrag vorgebracht, der bis heute in der Schublade liegt. Damals wurde dieser, der unter anderem die Abtrennung des Portalgeschäfts inklusive Verivox beinhaltete, von den übrigen Aktionären abgelehnt. Dieser Antrag könnten nun noch einmal gestellt werden bei durchaus besseren Chancen auf Zustimmung.
Derweil tritt man bei ProSiebenSat.1 weiter auf die Kostenbremse. Wie das Manager Magazin berichtet, sollen rund 500 der noch verbliebenen Stellen gestrichen werden. Bereits 2023 wurden rund 400 Stellen eingespart.
Die US-Bank JPMorgan begrüßt die Entwicklungen bei ProSiebenSat. Sie bestätigte ihr „Overweight“-Rating für die Aktie sowie das Kursziel von 9,30 Euro. Der Strategie der Italiener, das europäische TV-Geschäft zu konsolidieren, erteilt Analyst Daniel Kerven seine Zustimmung. Regulatorische Hürden für MfE, den Anteil auf über 30 Prozent zu erhöhen, sieht er nicht.