MTU Aero Engines hat ein Rekordjahr hinter sich. Aufgrund des starken US-Dollars erhöhte der Triebwerkhersteller zudem seine Prognose für das laufende Jahr. Dennoch gerät die Aktie im DAX stark unter Druck. Denn: Bei einer Kennziffer hätten sich die Analysten deutlich mehr erhofft.
Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um 18 Prozent auf 7,49 Milliarden Euro. Die Analysten hatten nur 7,42 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) stieg um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro. Damit überschritt MTU erstmals die Milliardenmarke – ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 642 Millionen Euro. Im Vorjahr stand aufgrund des Rückrufs tausender Triebwerke für Airbus-Jets noch ein Verlust von 97 Millionen Euro zu Buche.
Cashflow enttäuscht
Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 24 Prozent auf 2,13 Millliarden Euro. Das bereinigte EBIT nahm um 39 Prozent auf 307 Millionen Euro zu und übertraf die Analystenerwartungen von 289 Millionen Euro deutlich. Der bereinigte Nettogewinn kletterte von 155 Milionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 223 Millionen Euro. Die Analysten hatten mit lediglich 219 Millionen Euro gerechnet.
MTU Aero Engines habe das dritte Mal innerhalb von sechs Monaten mit dem EBITA die Erwartungen übertroffen und die Prognose angehoben, so Analyst David Perry von JP Morgan. Allerdings enttäuschte der freie Cashflow, der nach 95 Millionen Euro im Vorjahresquartal nun auf minus 30 Millionen Euro fiel. Damit sei er um 75 Millionen Euro niedriger als erwartet ausgefallen. Schuld waren hohen Kosten für den GTF-Rückruf und Lieferkettenprobleme.
Prognose erhöht
MTU Aero Engines erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz von 8,7 und 8,9 Milliarden Euro (vorher: 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro). Der operative Gewinn soll sich um rund 15 Prozent erhöhen. Im November ging das Unternehmen lediglich von einer Spanne im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich aus.