So mancher Krypto-Anleger atmet an diesem Dienstag auf. FTX Digital Markets, die bahamaische Tochter der zusammengebrochenen Kryptobörse FTX, beginnt mit der Rückzahlung an ihre Gläubiger. Nach dem Zusammenbruch im Jahr 2022, bei dem neun Milliarden Dollar verloren gingen, ist dies ein wichtiges Ereignis, da diese Gelder, wenn sie reinvestiert werden, dem Bitcoin-Kurs zusätzlichen Auftrieb geben könnten.
Wie aus offiziellen Schreiben bekannt ist, sollen heute, am 18. Februar, die ersten Gelder ausgezahlt werden. Konkret geht es um Nutzer, deren Forderungen unter 50.000 Dollar liegen. Schätzungsweise 1,2 Milliarden Dollar sollen so an die erste Welle geschädigter FTX-Nutzer zurückfließen.
Experten werten die Rückzahlungen als positives Zeichen für die Erholung der Kryptobranche. Alvin Kan, COO von Bitget Wallet, spekuliert gegenüber Cointelegraph, dass ein "signifikanter Teil" des Geldes wieder in Kryptowährungen investiert werden könnte, was sich positiv auf Liquidität und Preise auswirken könnte.
Kan warnt aber auch vor zu viel Euphorie. Die Auszahlungen basieren auf den deutlich niedrigeren Bewertungen von 2022. Ein bitterer Beigeschmack für viele Anleger, die seitdem enorme Kursgewinne verpasst haben. Bitcoin beispielsweise hat seit November 2022 um mehr als 370 Prozent zugelegt.
Da zunächst nur Gläubiger mit kleineren Forderungen bedient werden, ist es nach Ansicht einiger Experten fraglich, wie viel Geld tatsächlich in den volatilen Kryptomarkt zurückfließen wird. Sie argumentieren, dass sich viele Anleger nach dem FTX-Schock für sicherere Anlageformen entscheiden könnten.
DER AKTIONÄR sieht das anders. Da es sich nur um kleinere Forderungen handelt, welche die Gläubiger nach nunmehr über zwei Jahren wohl gedanklich bereits abgeschrieben haben, dürfte sich dieses Geld genau aus diesem Grund als „Spielgeld“ qualifizieren.
Zudem dürfte der anfängliche Schock nach der Implosion der FTX nach so langer Zeit längst vergessen sein. Zumal mittlerweile auch viele große institutionelle Unternehmen Kryptowährungen kaufen oder dies zumindest in Erwägung ziehen.
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