Der belgische Recycling-Spezialist Umicore hat einmal mehr mit seinem Zahlenwerk die Marktteilnehmer enttäuscht. Die Aktie des Unternehmens verliert daraufhin prozentual zweistellig an Boden und wird kurzzeitig auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise durchgereicht. Der jüngste Erholungsversucht ist damit abrupt gestoppt.
„2024 war ein ernüchterndes und intensives Jahr für Umicore, das von erheblichem Gegenwind geprägt war, einschließlich einer Verlangsamung des EV-Wachstums, zahlreicher Herausforderungen für den europäischen Industriesektor und wachsender geopolitischer Spannungen", konstatiert Umicore-Chef Bart Sap die Entwicklungen des Recycling-Spezialisten im Kalenderjahr 2024.
Der Umsatz des Unternehmens ging um 0,4 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA knickte um 22 Prozent auf 763 Millionen Euro ein, beim EBIT verzeichnete Umicore sogar einen Rückgang um 29 Prozent auf 478 Millionen Euro. Große Sprünge sind ergebnisseitig bei den Belgiern auch 2025 nicht zu erwarten: Die Gesellschaft erwartet ein bereinigtes EBITDA zwischen 720 und 780 Millionen Euro.
Umicore darf und will besonders die Verschuldung nicht aus den Augen verlieren. Per Ende 2024 saß der Spezialist für das Recycling von Batterien auf einer Nettofinanzverschuldung in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Der Konzern habe entsprechend "Schritte unternommen, um seine Wachstumsprognosen neu zu bewerten und seine Kapitalaufwendungen sowie seine Kostenbasis weiter an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen", heißt es im Rahmen der Zahlenvorlage. Dazu würden die Einleitung einer strategischen Überprüfung und eine Neuausrichtung des Personalbestands als Teil der allgemeinen Kosteneinsparungsstrategie gehören, so Umicore weiter.
Der gesamte Konzern bringt derzeit nur noch 2,3 Milliarden Euro auf die Börsenwaage und wird somit nicht einmal mit dem einfachen Jahresumsatz bewertet.