Es gibt sie schon: Quantencomputer von D-Wave Quantum oder IonQ, die schneller rechnen können als jeder „herkömmliche“ Supercomputer. Doch laut Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang wird es wohl noch 20 Jahre dauern, bis es wirklich brauchbare Quantencomputer gibt. Eine Annahme, die nun ein weiteres Unternehmen als Trugschluss entlarven will.
Konkret kündigte Pete Shadbolt, Mitgründer und Chefwissenschaftler der Quantencomputer-Firma PsiQuantum, in einem Interview mit dem Wall Street Journal an, zeitnah kommerziell erfolgreiche Quantencomputer auf den Markt bringen zu wollen. Bereits 2027 und damit nur rund zwei Jahren soll es soweit sein.
Das Shadbolt in zwei Jahren bewerkstelligen will, was laut dem Nvidia-Chef noch zwei Jahrzehnte dauert liegt jedoch nicht an übertriebenem Selbstvertrauen oder gar Größenwahn des Psi-Quantum-Chefwissenschaftlers.
Stattdessen greife das Unternehmen einfach auf bereits vorhandene Infrastruktur zurück, die zur Produktion herkömmlicher Computer genutzt wird – das spare Zeit. Doch bei Gebäuden hört es nicht auf: „Das war wirklich unser Ansatz […] die gleichen Auftragsfertiger, soweit wie möglich die gleichen Netzwerke und so weiter zu nutzen, die in konventionellen Rechenzentren und konventionellen Supercomputern verwendet werden.“ „Wir glauben, dass uns das einen viel schnelleren Weg ermöglicht“, erklärt Shadbolt.
Wie eingangs erklärt ist PsiQuantum jedoch nicht das einzige Unternehmen, dass kommerzielle Quantencomputer zeitnah auf den Markt bringen will. Längst gibt es derartige Systeme von D-Wave Quantum oder IonQ. Beispielsweise hat das Forschungszentrum Jülich heute bekannt gegeben, ein D-Wave Advantage Quantencomputersystem erworben zu haben. Laut Konzernangaben ist Jülich damit das erste High-Performance-Computing-Zentrum, dass einen derartigen Quantencomputer besitzt.