Bei Porsche kehrt einfach keine Ruhe ein. Zuletzt rankten sich Gerüchte um eine Neubesetzung der Posten von Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebschef Detlev von Platen. Gestern trat jedoch zunächst einmal der Betriebsrat kollektiv zurück. Die Hintergründe sind nicht wirtschaftlicher, sondern juristischer Natur.Der interne Konflikt schwelte seit knapp drei Jahren. Im März 2022 wurde die Betriebsratswahl von mehreren Beschäftigten angefochten. Der Vorwurf: An der Abstimmung hätten Personen teilgenommen, die nicht wahlberechtigt waren. Im März 2024 erklärte das Landesarbeitsgericht die Wahl schließlich für ungültig. Der Fall liegt mittlerweile beim Bundesarbeitsgericht.Bevor dieses die Entscheidung bestätigt und Porsche ohne Arbeitnehmervertretung dasteht, zog der Betriebsrat Konsequenzen: Alle 41 Mitglieder traten am Mittwoch geschlossen zurück. Sie bleiben jedoch bis zu den vorgezogenen Neuwahlen kommissarisch mit allen Rechten und Pflichten im Amt.Der Rücktritt fällt in eine Phase, in der der Sportwagenbauer ohnehin heftige Turbulenzen erlebt. Die wirtschaftliche Situation des Unternehmens ist angespannt. Porsche steht unter massivem Investitionsdruck, um die Weichen für eine Wende zu stellen. Die Aktie notierte gestern bei der Xetra mit 55,00 Euro auf dem tiefsten Stand seit dem Börsengang der Volkswagen-Tochter. In den letzten Tagen haben mehrere Investmentbanken ihre Einschätzungen gesenkt und das Kursziel nach unten korrigiert.