Zuletzt gab es einige Turbulenzen beim amerikanischen Halbleiterunternehmen Synaptics. So trat der CEO Michael Hurlston nach fünfjähriger Amtszeit Anfang Februar zurück und sorgte unter anderem dafür, dass die Aktie seitdem mehr als zwanzig Prozent an Wert einbüßte. Zum Interims-CEO wurde CFO Ken Rizvi ernannt, der mit dieser Maßnahme für Aufsehen sorgte.
Nur wenige Tage im Amt und schon hat der Interims CEO die Gunst der Stunde genutzt und am Dienstag in Nähe des 52-Wochentiefs Aktien des eigenen Unternehmens im Gegenwert von knapp 249.000 US-Dollar erworben. Nicht minder interessant waren die jüngst veröffentlichten Quartalszahlen. Der Konzern vermeldete hier einen Umsatzanstieg um knapp 13 Prozent auf 267 Millionen Dollar und übertraf damit die Erwartungen des Marktes. Der Non-GAAP Gewinn pro Aktie lag bei 0,92 Dollar und ebenfalls über den Prognosen.
Synaptics ist ein führender Anbieter von Halbleiterlösungen in den Bereichen drahtlose Konnektivität, künstliche Intelligenz (KI), Touch- und Display-Technologien sowie biometrische Authentifizierung. Anfang Januar vermeldete die Firma eine Partnerschaft mit Google. Durch die Integration von Googles Machine-Learning-Kern mit der Astra-Plattform von Synaptics soll eine neue Ära der Edge-KI im IoT-Sektor eingeleitet werden. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die multimodale Verarbeitung und digitale Interaktion in Verbraucher-, Unternehmens- und Industrieanwendungen auf ein neues Niveau zu heben. Ende Januar kam es zu einer weiteren Partnerschaft. So unterzeichnete der US-Konzern eine bedeutende Lizenzvereinbarung mit Broadcom, die die Edge-AI-Strategie des Unternehmens weiter vorantreibt. Es wird damit gerechnet, dass beide Partnerschaften einen jährlichen Umsatzbeitrag von mehr als 40 Millionen Dollar ausmachen.
Synaptics zeigt beeindruckende Fortschritte in seinen strategischen Partnerschaften und finanziellen Ergebnissen. Die Kooperationen mit Broadcom und Google eröffnen dem Unternehmen neue Wachstumsfelder und stärken seine Position im Bereich KI und IoT. Trotz dieser insgesamt positiven Meldungen ist das aktuelle Chartbild sehr eingetrübt; sollte die Unterstützung im Bereich der 62-Euro-Marke nicht halten drohen weitere Kursverluste. Aktuell kommt der Konzern auf eine Marktkapitalisierung von 2,6 Milliarden Dollar, dabei wird im Jahr 2025 mit einem Nettoergebnis von Minus 50 Millionen Dollar gerechnet. Synaptics ist derzeit keine Empfehlung von DER AKTIONÄR; nur sehr spekulativ ausgerichtete Anleger wagen ein Investment. Größter Einzelaktionär ist Blackrock mit einem Anteil von etwas mehr als 14 Prozent.