Erst GSK (vormals GlaxoSmithKline) am Mittwoch, nun Astrazeneca am Donnerstag: Zwei der größten europäischen Pharma-Unternehmen glänzen in dieser Handelswoche mit den Zahlen für das vierte Quartal respektive Gesamtjahr 2024. Zudem überzeugen beide Gesellschaften mit dem jeweiligen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr.
Astrazeneca-Chef Pascal Soriot schöpft seine Zuversicht vor allem aus der Forschungspipeline. Diese habe im vergangenen Jahr in neun "hochwertigen" Phase-3-Studien positive Ergebnisse hervorgebracht. "Dies markiert den Beginn einer nie dagewesenen Periode mit reichlich Treibern für unser Unternehmen", sagte der Manager. 2025 dürften die Daten aus sieben weiteren fortgeschrittenen Studien folgen, schrieb Astrazeneca. Zudem gebe es für bereits zugelassene Produkte die Aussicht auf neue Anwendungsbereiche. Dies seien wichtige Schritte auf dem Weg zum längerfristigen Konzernziel, bis Ende der Dekade einen Umsatz von 80 Milliarden Dollar zu erwirtschaften, unterstrich Soriot.
2024 legt der Umsatz von Astrazeneca um knackige 18 Prozent auf gut 54 Milliarden Dollar zu. Auch im Schlussquartal profitierte der britisch-schwedische Pharma-Riese von einer stark angezogenen Nachfrage nach seinen Krebsmedikamenten. Aber auch der Umsatz mit der RSV-Impfung Beyfortus aus der Zusammenarbeit mit dem französischen Konzern Sanofi zog merklich an.
Nach Steuern kletterte der Gewinn im vergangenen Jahr ebenfalls um 18 Prozent auf rund sieben Milliarden Dollar. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 13 Prozent auf 8,21 Dollar; währungsbereinigt betrug das Plus sogar 19 Prozent. Im neuen Jahr 2025 soll diese Kennziffer abseits der Wechselkurse im niedrigen zweistelligen Prozentbereich anziehen. Für den währungsbereinigten Umsatz erwartet das Management lediglich ein prozentual hohes einstelliges Plus.
An der Hauptbörse in London legt die Aktie nach den Ergebnissen um 5,4 Prozent zu. Den Kursrutsch vom vergangenen Herbst, als sich Sorgen um einen Betrugs- und Korruptionsskandal in China breit machten, hat der Pharma-Wert damit wieder komplett wettgemacht.
Enthält Material von dpa-AFX