Seit Monaten durchleben Windkraft-Aktien an der Börse bereits schwierigen Zeiten. Der dänische Offshore-Spezialist Ørsted hat nun einmal mehr mit milliardenschweren Wertberichtigungen für Verdruss bei den Anlegern gesorgt. Die Aktie verliert deutlich an Boden und hat ein neues 52-Wochen-Tief markiert.
Verzögerungen beim Bau und höhere Kosten im US-Offshore-Geschäft haben dafür gesorgt, dass Ørsted insgesamt umgerechnet 1,6 Milliarden Euro (12,1 Milliarden Dänische Kronen) abgeschrieben hat. Etwas mehr als ein Drittel davon entfällt auf den 924-Megawatt-Park Sunrise Wind, dessen Inbetriebnahme sich von Ende 2026 auf das zweite Quartal 2027 verschieben wird.
Neben den Problemen bei der Installation macht sich auch die Entwicklung an der Zinsfront deutlich bemerkbar. Die Erwartung an höhere US-Zinsen führt laut Ørsted zu einem Anstieg der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten um 75 Basispunkte, was ebenfalls für gut ein Drittel der Wertminderungen sorgt.
Für etwas weniger als ein Drittel sorgen darüber hinaus sogenannte „marktinformierte Bewertungsindikationen“ für Meeresbodenpachtverträge vor den Küsten von New Jersey, Maryland und Delaware.
Durch die Kosten wird das operative Ergebnis 2024 lediglich bei 24,8 Milliarden Kronen liegen, teilte Ørsted zudem mit. Das liege aber immer noch im Rahmen der Prognose. Konzernchef Mads Nipper bezeichnete die Abschreibungen dennoch als „sehr enttäuschend“. „Wir sind jedoch ermutigt durch die Performance unserer Tätigkeiten und bestätigen unsere EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr, unterstützt durch die steigende Stromproduktion unserer wachsenden globalen Flotte von Anlagen für erneuerbare Energien“, sagte er.