Am Wochenende hatte der Aufsichtsratschef der Commerzbank, Jens Weidmann, dem Handelsblatt ein Interview gegeben. Darin lehnte er eine Fusion der UniCredit und der Commerzbank ab. Er glaubt nicht an einen Erfolg. DER AKTIONÄR berichtete. In dasselbe Horn bläst Michael Kotzbauer, Firmenkundenchef der Commerzbank und stellvertretender CEO.
Er sagte im Gespräch mit der Börsen-Zeitung, dass eine Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit keine wirklich grenzüberschreitende, sondern vor allem eine nationale Bankenfusion sei. Denn die deutsche HypoVereinsbank, die seit 2005 zur UniCredit gehört, würde dann wahrscheinlich mit der Commerzbank zusammengelegt. Eine wirkliche Bankenunion, die derartige Deals zur vollen Geltung kommen lasse, fehle nach wie vor in Europa.
Deutschland und Italien würden jeweils verschiedene Teile einer Bankenunion seit Jahren blockieren. Er glaubt auch nicht daran, dass eine Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit den Prozess beschleunigen würde. Im Blick hat er vor allem die Risiken einer Übernahme.Kotzbauer war 2009 für ein Teilprojekt bei der Integration der Dresdner Bank in die Commerzbank zuständig. Er sagte im Interview mit der Börsen-Zeitung: „Wenn ich zurückblicke, dann waren die Integrationsjahre der Anfangspunkt für die schwierigen Jahre, die wir bei der Commerzbank zwischen 2013 und 2020 erlebt haben.“