Die Volkswagen-Kernmarke VW hat am Donnerstag ihre Auslieferungszahlen für 2024 präsentiert. Während die Wolfsburger in den Wachstumsmärkten Nord- und Südamerika stark ablieferten, belastete weiterhin vor allem die Entwicklung in Fernost. Und so stand bei den Auslieferungszahlen auf Jahressicht unter dem Strich leichtes ein Minus zu Buche.
Konkret brachte der Autobauer im Jahr 2024 insgesamt 4,8 Millionen Fahrzeuge an den Mann – 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Volkswagen begründet den Rückgang mit anspruchsvollen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr: „2024 war weltweit ein schwieriges Jahr mit schwacher Konjunktur, politischen Herausforderungen und einem starken Wettbewerb – insbesondere in China“, so Martin Sander, Volkswagen Vorstand für Vertrieb, Marketing und After Sales.Tatsächlich lastete erneut vor allem die China-Schwäche auf den Absätzen. Auf dem nach wie vor mit Abstand größten Einzelmarkt lieferte VW im vergangenen Jahr 2.198.900 Autos und damit 8,3 Prozent weniger Vorjahr als 2023 aus.
Im Reich der Mitte kämpfen die Wolfsburger seit Jahren mit der wachsenden einheimischen Konkurrenz sowie dem technologischen Rückstand ihrer Produkte – vor allem bei E-Autos. Zu Spitzenzeiten (2017) lieferte VW in China noch knapp 3,2 Millionen Einheiten aus. Um wieder in die Spur zu kommen, technologisch aufzuholen und Autos schneller zu entwickeln, beteiligte sich VW 2023 daher am lokalen Newcomer XPeng.
In Europa verharrte der Volkswagen-Absatz nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. 1.254.500 Einheiten bedeuteten einen Rückgang von 1,7 Prozent. Stark lieferte der Autobauer vor allem in Deutschland. Hier kam man auf einen Marktanteil von 19,1 Prozent. Auch bei E-Autos sicherte sich der Konzern mit einem Anteil von 16,3 Prozent noch vor Tesla und BMW die Pole-Position. Weltweit setzte VW insgesamt 383.100 E-Autos, damit allerdings 2,8 Prozent weniger als 2023, ab. Spannend wird nun, wie VW mit diesen Zahlen die 2025 nochmals strengeren EU-Flottenziele erreichen will.
Deutlich besser schnitten die Wolfsburger dagegen jenseits des Atlantiks ab. Sowohl in Nordamerika (592.300 Einheiten, +18,4 Prozent) als auch im Wachstumsmarkt Südamerika (479.400 Einheiten, +21,1 Prozent) steigerte VW den Absatz merklich. Aufgrund der verhältnismäßig niedrigen Gesamtzahlen fielen die deutlichen Steigerungen allerdings kaum ins Gewicht.Vor allem in Nordamerika will VW die schrumpfenden China-Zahlen zukünftig kompensieren. Dazu setzt man ebenfalls auf die Kooperation mit einem lokalen Newcomer, in diesem Fall Rivian. Ende 2026 soll zudem die Marke Scout wiederbelebt werden und mit in den USA beliebten SUVs und Pick-ups für steigende Verkäufe sorgen.