Runde fünf beim Tarifstreit zwischen VW und der IG Metall. Am Montag kommen in Hannover Vertreter beider Parteien zusammen, um über die drohenden Entlassungen, Werkschließungen und Gehaltsverzicht zu verhandeln. Dieses Mal sind gleich zwei Verhandlungstage angesetzt. Es ist wohl die letzte Chance, um eine Eskalation zu verhindern.Der Tarifstreit zwischen der Volkswagen-Kernmarke VW und der IG Metall geht in die heiße Phase. In den zweitägigen Verhandlungen wollen die beiden Parteien zu einer Einigung kommen. Allerdings: Die Positionen könnten kaum weiter auseinanderliegen. VW fordert eine Lohnkürzung von zehn Prozent, den Wegfall diverser Boni und Zulagen sowie die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen. Die IG Metall lehnt dies strikt ab und fordert eine Beschäftigungsgarantie sowie den Erhalt aller Standorte.Trotz konstruktiver Gespräche in der vergangenen Woche sind beide Seiten von einer Lösung weit entfernt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo beschrieb die Atmosphäre als "bedingt gestaltungsbereit". Auch VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel erklärte, eine tragfähige Einigung sei noch nicht gefunden worden. Die Zeit drängt, denn ohne Fortschritte droht eine massive Eskalation im kommenden Jahr.Bereits im Dezember hatte die IG Metall den Druck auf VW erhöht: An zwei Warnstreiks beteiligten sich rund 100.000 Beschäftigte an neun der zehn deutschen Standorte. Sollten die Gespräche scheitern, drohen die Warnstreiks 2025 massiv ausgeweitet zu werden. „Entweder wird kurz vor Weihnachten die Weiche richtig gestellt, oder wir laufen in eine massive Eskalation“, warnte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger.Auch die Politik versucht sich, in die Lösungsfindung einzubringen. Bereits am Samstag schlug Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen vor, die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf 24 Monate zu verlängern, um den Standort Deutschland und vor allem VW zu sichern. Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner begrüßte den Vorstoß. Allerdings warnte sie, dass dies allein nicht ausreiche, um die Krise zu lösen. Die Unternehmen müssten ebenfalls Verantwortung übernehmen.