Naturkatastrophen spielen für Versicherer eine wichtige Rolle. Das gilt insbesondere für Rückversicherer wie Munich Re. Doch auch Erstversicherer wie die Allianz sind von den damit verbundenen Kosten betroffen. Eine neue Aon-Studie offenbart teils überraschende Zahlen zur bisherigen Naturkatastrophen-Saison 2024.
Bis Ende des dritten Quartals 2024 forderten Naturkatastrophen weltweit etwa 13.000 Todesopfer. Damit fällt die Bilanz überraschend positiv aus, denn das ist der niedrigste Wert seit 1986. Das geht aus dem Bericht „Global Catastrophe Recap – Oktober 2024“ von Aon hervor.
Die mehr als 280 bedeutenden Katastrophen verursachten der Studie zufolge zwischen Januar und September wirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 258 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Rückgang um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (351 Milliarden US-Dollar) und liegt sogar unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 277 Milliarden US-Dollar.
Die versicherten Schäden hingegen stiegen auf 102 Milliarden US-Dollar, deutlich über den 88 Milliarden US-Dollar des Vorjahres und dem Durchschnitt von 79 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung erklärt sich vor allem durch die höhere Versicherungsdichte in den USA, die trotz einer Deckungslücke von 60 Prozent – eine der niedrigsten jemals verzeichneten – zu höheren Schadenmeldungen beitrug.
Mit einem Anteil von 58 Prozent waren schwere konvektive Stürme der Haupttreiber der Schäden, gefolgt von tropischen Wirbelstürmen (21 Prozent). Bemerkenswert ist laut Aon, dass kein einzelnes Ereignis in den ersten neun Monaten das Rückversicherungssystem global unter Druck setzte. Ereignisse wie Hurrikan Milton und weitere Naturkatastrophen im vierten Quartal könnten die versicherten Schäden aber auf über 125 Milliarden US-Dollar für das Gesamtjahr treiben.