Der DAX-Konzern Bayer stärkt sein Pharma-Portfolio. Mit dem US-Biotechnologie-Unternehmen Cytokinetics konnten die Leverkusener eine exklusive Lizenzvereinbarung für Aficamten in Japan unter Dach und Fach bringen. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten kardialen Myosin-Inhibitor für die mögliche Behandlung von Patienten mit obstruktiver und nicht-obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie (HCM).
Im Rahmen der Vereinbarung erhält Cytokinetics zunächst 70 Millionen Euro an Voraus- und kurzfristigen Zahlungen. Weitere 490 Millionen Euro können an kommerziellen Meilensteinzahlungen on top kommen. Darüber hinaus soll Cytokinetics gestaffelte Lizenzgebühren auf zukünftige Umsätze erhalten.
Aficamten ist noch nicht zugelassen. In den USA hat Cytokinetics den entsprechend Antrag bereits gestellt, dieser Schritt soll im laufenden vierten Quartal auch in Europa erfolgen. Cytokinetics will dann Bristol Myers Squibb Marktanteile streitig machen. Der Pharma-Riese legte im Oktober 2020 satte 13,1 Milliarden Dollar für das Biotech-Unternehmen MyoKardia auf den Tisch und sicherte sich den Zugriff auf den Aficamten-Wettbewerber Camzyos.
„Wir sind von dem Potenzial von Aficamten, das sich in früheren Studien gezeigt hat, sehr beeindruckt und freuen uns darauf, diese Behandlungsoption Patienten in Japan so bald wie möglich zur Verfügung stellen zu können“, so Dr. Jürgen Eckhardt, Leiter der Abteilung Business Development and Licensing bei der Pharma-Division von Bayer zum Cytokinetics-Deal in Japan.
Einen ähnlich strukturierten Deal konnte Bayer mit BridgeBio Pharma im März dieses Jahres einfädeln. Diese Lizenzvereinbarung mit dem Herzmedikament Acoramidis deckt hingegen den europäischen Markt ab (DER AKTIONÄR berichtete).