Im Rahmen des Abwehrkampfs gegen eine UniCredit-Übernahme hat die Commerzbank zuletzt ihre Strategie nachgeschärft. Dabei stehen deutlich höhere Ausschüttungen an die Aktionäre im Mittelpunkt. Laut Medienberichten verschafft sich die Commerzbank zudem Spielraum für zusätzliche Flexibilität beim Kapital.Statt mindestens die Hälfte des Jahresüberschusses für den Zeitraum 2025 bis 2027 an die Aktionäre auszuschütten, hat die Commerzbank ihre Ziele erhöht und peilt nun mindestens 90 Prozent der jeweiligen Gewinne an. Mehr als das Ergebnis einer Periode soll indes nicht an die Anleger fließen.Schon seit mehreren Quartalen hat das Finanzinstitut strategisch einen Schwenk vollzogen. Da sich die im Sommer erfolgte Zinswende der Notenbank schon länger abzeichnete, hat der Vorstand die Basis der Gebühreneinnahmen gestärkt. Dazu soll die Sparte der Vermögensverwaltung, auch durch Übernahmen, ausgebaut werden. Im laufenden Jahr wird ein Wachstum der Provisionserträge von fünf Prozent angestrebt.Generell nehmen Zukäufe und Wachstum aufgrund der Bedrohung durch eine UniCredit-Übernahme nun mehr Raum bei der Commerzbank ein. Um mehr Spielraum von der Kapitalseite zu gewinnen, will das Geldhaus die Effizienz und Allokation der Risikoaktiva optimieren. Das sind Vermögenswerte, für die je nach Risiko mehr oder weniger Eigenkapital hinterlegt werden muss.Das Ziel ist, Eigenkapital für weiteres Wachstum freizuschaufeln. Laut einem Bloomberg-Bericht arbeitet die Commerzbank derzeit an einer 150 Millionen Euro schweren Transaktion, die sich auf ein zwei Milliarden Euro umfassendes Firmenkunden-Kreditportfolio bezieht. Im Kern geht es um eine synthetische Verbriefung, genauer gesagt um den synthetischen Transfer von Kreditrisiken an Investoren.
Es handelt sich hierbei um ein gängiges Instrument. Banken übertragen einen Teil des Ausfallrisikos von Kreditportfolios auf Investoren, während die Darlehen in der Bilanz verbleiben. Dafür zahlen Finanzinstitute eine Prämie.