Am ersten Handelstag der neuen Börsenwoche blieb es weitgehend am deutschen Aktienmarkt. DAX und Co gaben nach wechselvollem Verlauf letztlich leicht nach. Im Leitindex überwogen die roten Werte die Tagesgewinner im Verhältnis 25 zu 15. Gewinner waren unter anderem Commerzbank und Rheinmetall, und anfangs auch Siemens Energy.
Der DAX hat am Montag nach einer kleinen Berg- und Talfahrt fast unverändert geschlossen. Die Trendsuche der vergangenen Woche setzte sich so fort. Der deutsche Leitindex ging mit einem Minus von 0,11 Prozent auf 19.189 Punkte aus dem Handel. Der MDAX sank um 0,8 Prozent auf 26.195 Zähler.
Der Korridor, in dem er sich im Tagesverlauf bewegte, war zugleich recht eng. Während die 50-Tage-Linie bei aktuell rund 19.150 Zählern laut Charttechnikern als Indikator für den mittelfristigen Kursverlauf derzeit eine Unterstützung darstellt, liege der kurzfristige Trendindiktor wie ein Deckel auf dem Index. Etwas über 19.280 Punkten verläuft die 21-Tage-Linie, die erst einmal wieder überwunden werden müsse, damit eine Jahresendrally Chancen bekomme.
In der vergangenen Woche hatte es zweimal so ausgesehen, als sei der Startschuss für eine Jahresendrally gefallen. Stets ging den Käufern aber wieder die Luft aus. Das Rekordhoch von Mitte Oktober bei knapp unter 19.675 Punkten bleibt indes in Reichweite.
"Nach der Risikofreude in den ersten Novembertagen haben sich die Anleger-Nerven in New York wieder etwas beruhigt", schrieb CMC-Markets-Analyst Konstantin Oldenburger. Einen wichtigen Grund dafür sieht er in den Äußerungen des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell. Dessen Botschaft, die Zinsen nur bei Bedarf zu senken und dazu noch langsamer als erhofft, habe der Euphorie einen Dämpfer versetzt. Dass der DAX zuletzt ein Eigenleben geführt und sich vom Auf und Ab an der Wall Street abgekoppelt hatte, sei daher nun "ein Vorteil".
Unternehmensseitig ging es am ersten Tag der neuen Börsenwoche recht ruhig zu. Die Berichtssaison ist quasi beendet. Im DAX gaben die Aktien von Siemens Energy nach einem erneuten Rekordhoch
am Vormittag zuletzt fast drei Prozent auf 45,64 Euro ab. Im laufenden Jahr sind die Titel im DAX der
unangefochtene Höhenflieger mit einem Plus von fast 285 Prozent.
Commerzbank-Aktien standen zum Xetra-Schluss mit einem Tagesplus von 2,5 Prozent an der Spitze der DAX-Werte. Das Thema einer möglichen Übernahme durch UniCredit steht weiterhin im Fokus, auch wenn die Bank ihre Eigenständigkeit betont und die Italiener lediglich als einen "strategischen Investor" bezeichnet. Auch die Aktie von Deutsche Bank gehört mit einem Kursaufschlag von 0,8 Prozent auf 16,18 Euro zu den Tagesgewinnern.
Auch Rüstungstitel gewannen dazu: Rheinmetall standen knapp unter ihrem jüngsten Rekordhoch 1,3 Prozent höher. Anleger werden bei Rheinmetall in dieser Woche auch auf Aussagen vom Kapitalmarkttag achten. Hensoldt und Renk Group verteuerten sich im MDAX bzw. an der SDAX-Spitze um jeweils mehr als 3 Prozent. Die Geopolitik und die Lage in der Ukraine bleiben Thema auf dem Parkett.
Infineon-Papiere rutschten hingegen um 1,8 Prozent auf 29,74 Euro. Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Aktien von Infineon von 32 auf 30 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Der Chiphersteller habe das Schlussquartal ergebnisseitig etwas besser als erwartet abgeschlossen, schrieb Analyst Dirk Schlamp am Montag anlässlich der jüngst veröffentlichten Geschäftszahlen. Gleichzeitig sei der Ausblick hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben. Nach einer Aktien-Abstufung auf "Reduce" durch die HSBC sanken auch Porsche SE um ein Prozent.
Der Farben- und Dämmstoff-Spezialist Sto SE hat seine Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 gesenkt, woraufhin die Papiere zum Xetra-Schluss im SDAX um 5,4 Prozent abrutschten.
(Mit Material von dpa-AFX)