Trotz hoher Kosten durch Hurrikane und Rückstellungen hält Munich Re an seinem Jahresgewinnziel fest, während Swiss Re mit Schwierigkeiten kämpft. Anleger reagieren leicht positiv auf die jüngsten Nachrichten rund um den größten Rückversicherer der Welt. Zu Recht?
Wirbelstürme und andere Katastrophen haben den weltgrößten Rückversicherer Munich Re im dritten Quartal mehr als doppelt so viel gekostet wie ein Jahr zuvor. Die Großschäden in der Rückversicherung summierten sich auf 1,6 Milliarden Euro. Das teilte DAX-Konzern am Donnerstag in München im Rahmen seiner regulären Quartalszahlenveröffentlichung mit.
Am teuersten schlug mit einer halben Milliarde Euro Hurrikan Helene in den USA zu Buche. Für das vierte Quartal rechnet der Vorstand mit weiteren hohen Schäden, vor allem aufgrund von Hurrikan Milton. Eine konkrete Summe nannte Munich Re allerdings nicht.
Für das Gesamtjahr sieht Finanzvorstand Christoph Jurecka den Rückversicherer dennoch auf Kurs. "Wir gehen davon aus, dass wir unser Ergebnisziel von fünf Milliarden Euro für 2024 übertreffen werden", so Jurecka. Im dritten Quartal verdiente die Munich Re wegen der hohen Schäden unter dem Strich 930 Millionen Euro und damit ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor. Das hatte Munich Re bereits im Oktober auf Basis vorläufiger Eckdaten mitgeteilt.
Schlechte Nachrichten gab es unterdessen vom Konkurrenten Swiss Re. Die Schweizer haben die Rückstellungen für das US-Haftpflichtgeschäft in ihrer Schaden- und Unfall-Sparte um 2,4 Milliarden Dollar erhöht.
Aufgrund dieser Anpassung werde der für dieses Jahr angepeilte Schaden-Kosten-Satz in der P&C Re-Sparte voraussichtlich nicht erreicht. Die Jahresziele in den Bereichen Lebensrückversicherung (L&H Re) und Corporate Solutions bleiben jedoch unverändert. Für das dritte Quartal erwartet Swiss Re einen Gewinn von etwa 0,1 Milliarden Dollar und für die ersten neun Monate von rund 2,2 Milliarden Dollar.