7.11.2024 06:39:27 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Gestern hat die Commerzbank ihre Quartalszahlen veröffentlicht, die sich als solide erwiesen haben. Allerdings kamen die europäischen Finanzaktien im Zuge der US-Wahl stark unter Druck. Besonders interessant in Bezug auf die Commerzbank waren indes Aussagen der UniCredit, die ebenfalls ihre Geschäftszahlen vorlegte.Mit einem Nettogewinn von 642 Millionen Euro übertraf die Commerzbank die Markterwartungen um rund hundert Millionen Euro. Diese positive Entwicklung war teils auf Sondereffekte zurückzuführen, dennoch zog die allgemeine Schwäche in der Branche die Aktie nach unten. Auch die UniCredit veröffentlichte gestern ihre Zahlen und äußerte sich dabei zu ihrem Investment in die Commerzbank.Die Italiener halten seit dem 11. September über Aktien neun Prozent der Anteile an der Commerzbank und haben sich über weitere Finanzinstrumente Zugriff auf bis zu 21 Prozent gesichert. Bei der Präsentation ging UniCredit-CEO Andrea Orcel auch auf die Commerzbank ein. So sei die UniCredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) in Deutschland seit 2021 in Erträgen und Gewinnen erfolgreicher als die Commerzbank.Orcel betonte zudem, dass weder die Tochtergesellschaft noch UniCredit selbst jemals Staatshilfe in Anspruch genommen haben – ein Seitenhieb auf den Einstieg des Staates bei der Commerzbank während der Finanzkrise. Außerdem sei der Kapitalpuffer seiner Bank sowie der HVB höher als bei der Commerzbank. Damit versuchte Orcel, Bedenken gegen eine mögliche Fusion zu zerstreuen.Für einen potenziellen Übernahmeversuch sieht Orcel ein Zeitfenster: „Wir wollen die Möglichkeit haben, alle wichtigen Interessengruppen, einschließlich der Bundesregierung, davon zu überzeugen, dass eine mögliche Fusion Mehrwert schaffen würde.“ Andererseits könne UniCredit „endlos investiert bleiben, ohne eine Entscheidung zu treffen, ob wir ein- oder aussteigen“, so Orcel weiter. Die Entscheidung werde „definitiv innerhalb eines Jahres“ getroffen. Entweder werde UniCredit die Commerzbank vollständig übernehmen, oder sie werde ihren Anteil „hoffentlich gewinnbringend“ veräußern.
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