30.10.2024 07:16:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Der Volkswagen-Konzern steckt tief in der Krise. Das zeigen auch einmal mehr die am heutigen Mittwoch veröffentlichten Quartalszahlen. Volkswagen hat im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Die ohnehin bereits schwachen Analystenprognosen wurden verfehlt. Die Aktie von Volkswagen steht am Morgen erneut deutlich unter Druck.Ein schwaches Branchenumfeld mit weniger Fahrzeugverkäufen sowie der angestoßene Kapazitäts- und Stellenabbau im Konzern sorgten für eine Milliardenbelastung. Das operative Ergebnis rutschte um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro ab, wie der DAX-Konzern am Mittwoch mitteilte. Höhere Fixkosten und erhebliche Umbaukosten unter anderem für das vor dem Aus stehende Brüsseler Werk der Tochter Audi sorgten für Belastung. Die Werte fielen schwächer aus als von Analysten ohnehin befürchtet. Diese rechneten im Vorfeld mit einem operativen Ergebnis von 3,44 Milliarden Euro. Unter anderem, weil es für VW auch im einstigen Wachstumsmotor China schlecht läuft, sackte der Konzerngewinn nach Steuern gar um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ab. Der Umsatz fiel dagegen nur um ein halbes Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.“Unsere Neunmonatsergebnisse spiegeln ein herausforderndes Marktumfeld wider und unterstreichen, wie wichtig die Umsetzung unserer konzernweit eingeleiteten Performanceprogramme ist. Die Marke Volkswagen hat nach neun Monaten eine operative Marge von nur noch zwei Prozent erzielt. Dies zeigt den dringenden Bedarf von erheblichen Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen. Zuversichtlich stimmt uns der Blick auf unsere Produkte. Der im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte Auftragseingang in Westeuropa im dritten Quartal belegt unser ausgezeichnetes Produktportfolio von Verbrennern über Hybride bis hin zu vollelektrischen Fahrzeugen und gibt uns Rückenwind für das letzte Quartal“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Arno Antlitz die Zahlen.Die im September erneut gesenkte Jahresprognose hielt das Management um Vorstandschef Oliver Blume aufrecht. Blume hat im Konzern den Rotstift angesetzt und will Milliarden einsparen, um insbesondere die renditeschwache Kernmarke VW Pkw wieder auf Trab zu bringen. Laut dem Betriebsrat will der Vorstand mindestens drei deutsche VW-Werke schließen und den Rest schrumpfen, Zehntausenden Beschäftigten soll gekündigt werden. Auch empfindliche Gehaltseinbußen stehen im Raum. Die Arbeitnehmer haben erbitterten Widerstand angekündigt und fordern umfassendere Rezepte als nur die Arbeits- und Fabrikkosten in den Blick zu nehmen. An diesem Mittwoch findet die nächste Gesprächsrunde zwischen Unternehmen und der Gewerkschaft IG Metall zum VW-Haustarif statt.(Mit Material von dpa-AFX)
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