Kursverluste verzeichnen am Mittwochnachmittag die Papiere von Arm Holdings und Qualcomm. Grund dafür ist ein Zoff zwischen beiden Chipkonzernen. Bei der Auseinandersetzung, die die Märkte verunsichert geht es um einen Lizenzstreit, der die Geschäftsbeziehungen beider US-Unternehmen belastet. Finanztreff.de beleuchtet die Details.
Im Fokus der aktuellen Streiterei steht ein Konflikt zwischen Qualcomm und Arm, der sich ab dem Jahr 2021 entwickelte. Qualcomm hatte das Start-up Nuvia erworben, das zuvor Arm-Architekturen lizenziert hatte. Nun verlangt Arm von Qualcomm neue Verhandlungen über die Lizenzkonditionen. Jüngst kündigte Arm die Lizenzvereinbarung mit Qualcomm innerhalb einer Frist von sechzig Tagen. Qualcomm bezeichnet diese Maßnahme als unbegründet und lehnt die Forderungen von Arm ab.
Die Lizenzen für Arm-Architekturen sind für Qualcomm entscheidend, da sie Chips für viele Android-Endgeräte entwickeln. Der Streit mit Arm ist daher kritisch für das Unternehmen und könnte das Produktportfolio beeinträchtigen, wenn keine Einigung erzielt wird. Zusätzlich verfolgt Qualcomm das Ziel, seine Marktpräsenz auszubauen, unter anderem im Bereich der Windows-PCs und des Automobilsektors. Die geplante Integration von Nuvia-Technologien wird als Innovationsschritt gesehen, birgt jedoch Konfliktpotenzial im Streit mit Arm.
In der Android-Branche spielt Qualcomm eine zentrale Rolle, mit wichtigen Partnerschaften wie der mit Apple, die auf Modemlieferungen basieren. Gleichzeitig entwickelt Apple eigene Chips auf Arm-Basis, was den Druck auf Qualcomm erhöht.
Das machen die Aktien von Qualcomm und Arm Holdings
An der Börse führten diese Spannungen zu einem Rückgang der Qualcomm-Aktien um rund zwei Prozent, während die Aktien von Arm fast sechs nachgaben. Trotzdem stehen seit Jahresbeginn dank des KI-Hypes noch immer Kursgewinne von 20 Prozent bei Qualcomm und 109 Prozent bei Arm zu Buche (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri