Die Aktie von Munich Re steht zu Wochenbeginn unter Druck. Verantwortlich dafür ist ein Analystenkommentar von Jefferies. Gegenüber den Erstversicherern wie Allianz oder AXA geht der Rückversicherer hingegen in die Offensive.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re drängt Erstversicherer wie Allianz und Axa angesichts immer teurerer Schäden zu weiteren Prämienerhöhungen bei deren Kunden. Munich Re werde in Europa weiterhin Rückversicherungsschutz bereitstellen, stellt jedoch eine Bedingung.
Die Erstversicherer müssten in ihrem eigenen Geschäft auf risikogerechte Prämien abzielen, fordert der DAX-Konzern bei einem Branchentreffen in Baden-Baden. Vorstandsmitglied Clarisse Kopff pocht darauf, dass die Risiken zwischen Rück- und Erstversicherern geteilt werden.
Munich Re äußerte sich auf dem Branchentreffen auch zu weiteren Themen. So rechnen die Münchner mit einer stark wachsenden Nachfrage nach Cyberversicherungen gegen Computerausfälle und Hackerattacken in Europa. Bisher seien diese trotz zunehmender Gefahren auf dem alten Kontinent wenig verbreitet.
Munich Re selbst will in diesem Markt weiter wachsen. Zuletzt haben die Münchner ihr Prämienvolumen jedoch zurückgefahren. Zudem hat der Konzern die Folgen von Cyberkriegen mit staatlichen Akteuren in den Verträgen ausgeschlossen.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Munich Re mit einem Rückgang der Prämieneinnahmen auf 1,8 Milliarden US-Dollar. Bereits im Vorjahr war das Volumen von 2,2 auf 2,1 Milliarden US-Dollar gesunken. Insgesamt beziffert Munich Re den weltweiten Markt für Cyberversicherungen auf 14,1 Milliarden US-Dollar.