Bayer hat am Donnerstag einen weiteren Fall rund um den Unkrautvernichter Glyphosat vor Gericht verloren und muss Schadensersatz in Millionenhöhe zahlen. Die Aktie steht am Freitag entsprechend unter Druck.
Am Donnerstag verurteilte eine Geschworenen-Jury in Philadelphia Bayer zur Zahlung von 78 Millionen US-Dollar (71,3 Millionen Euro) an den Kläger William Melissen, der seine Krebserkrankung auf glyphosathaltige Unkrautvernichter zurückführt. Bayer plant, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.
Seit dem Beginn der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA hat Bayer bereits sieben von insgesamt 21 wichtigen Prozessen verloren. Die Fokussierung auf eine Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten könnte dabei helfen, das drängende Problem endgültig zu lösen oder wenigstens einzudämmen. Diese Serien von Gerichtsniederlagen und die damit verbundenen finanziellen Belastungen haben den Bayer Kosten in Milliardenhöhe verursacht.
Zusätzlich zu den Kämpfen um Glyphosat sieht sich Bayer auch mit neuen rechtlichen Herausforderungen konfrontiert: Das oberste Gericht des Bundesstaates Washington entschied vor Kurzem, den Fall um die seit langem verbotenen PCB-Chemikalien, bekannt als Fall Erickson, zur erneuten Prüfung aufzunehmen.
Ein Urteil des Bundesberufungsgerichts in Philadelphia hatte Bayer kürzlich einen vorübergehenden Erfolg beschert: das Gericht entschied, dass das Bundesrecht bei Warnhinweisen Vorrang vor dem Recht des Bundesstaates Pennsylvania hat. Diese Entscheidung wird als taktischer Sieg gewertet und könnte darauf hindeuten, dass eine einheitliche gesetzliche Regelung auf Bundesebene möglich ist.
Das macht die Bayer-Aktie:
Die Bayer-Aktie fällt um rund zwei Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenkonflikte
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