Hurrikan Milton ist in den USA angekommen. Die Anleger der Rückversicherungsriesen Hannover Rück und Munich Re bleiben trotz der Schlagzeilen über schwere Schäden zunächst gelassen. Die Rückversicherer könnten tatsächlich mit einem blauen Auge davon kommen.
Hurrikan Milton hat auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida erhebliche Schäden verursacht. Besonders betroffen war laut ersten Berichten die Region südlich von Tampa an der Westküste, die bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans als Hochrisikogebiet eingestuft worden war. Mehr als 2,6 Millionen Haushalte im Bundesstaat waren ohne Strom. Zudem sind die Überschwemmungen im Landesinneren sowie die Auswirkungen von Tornados beträchtlich.
Der Worst Case blieb jedoch aus. Milton hatte sich vor dem Ankommen auf dem Festland abgeschwächt. Er erreichte die Westküste Floridas als Hurrikan der Kategorie 3 (von 5). Über Land verlor er weiter an Stärke und wird nun als Hurrikan der Kategorie 1 eingestuft.
Das US-Hurrikanzentrum sprach von „gefährlichen“ Winden mit anhaltenden Geschwindigkeiten von 165 Kilometern pro Stunde. Milton soll auf seinem Weg quer durch den Bundesstaat Hurrikanstärke behalten und sich erst über dem Meer abschwächen.
Mit der Abschwächung dürfte für die Rückversicherer der Worst Case ausbleiben. Die Experten der BMS Group hatten für diesen die Schadenssumme auf bis zu 100 Milliarden Dollar beziffert. Auch wenn es noch zu früh für konkrete Prognosen ist, dürften die Schäden deutlich geringer ausfallen.
Für die großen Rückversicherer wären dem RBC-Analysten Derald Goh zufolge Schäden in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar durch den Hurrikan Milton für die Rückversicherer problemlos zu verkraften. Der Experte erwartet zudem, dass die anstehenden Quartalsberichte von Munich Re und Co erfreulich ausfallen werden.