Die Boing-Aktie steht am Mittwoch vorbörslich unter Druck. Hintergrund ist eine erfolglose Verhandlungsrunde zwischen Boeing und der Gewerkschaft IAM, die 33.000 Mitarbeiter vertritt.
Seit Mitte September befinde sich die größte Gewerkschaft von Boeing, die International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM), im Streik. Dies betrifft insbesondere die wichtige Produktionsstätte in Seattle, wo das Unternehmen seine Bestseller-Modelle 737 und den Langstrecken-Jet 777 fertigt. Die Streiks resultieren aus unerfüllten Forderungen der Arbeiter nach einer Lohnerhöhung von 40 Prozent über vier Jahre, während Boeing zuletzt ein Angebot von 30 Prozent vorgelegt hatte. Die Verhandlungen endeten in einer Sackgasse, woraufhin Boeing sein Angebot zurückzog, da die Forderungen der Gewerkschaft als zu belastend für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens angesehen wurden. Die Produktionsverzögerungen könnten Boeing zusätzlich unter Druck setzen, da bereits bestehende Probleme bei der Auslieferung der 737 verschärft werden.
Kreditwürdigkeit unter Beobachtung
Parallel zu den arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen belastet eine drohende Herabstufung durch die Ratingagentur S&P Global Ratings das Unternehmen. Die Agentur hat angekündigt, Boeing's Kreditwürdigkeit auf eine mögliche Herabstufung auf „Junk“-Status zu überprüfen. Ein solcher Schritt hätte erhebliche Auswirkungen auf Boeings Finanzierungsstrategien. Eine Herabstufung würde nicht nur das Kreditrisiko erhöhen, sondern auch die Kosten für die Aufnahme von frischem Kapital deutlich verteuern, was besonders in einer Phase von hoher Ungewissheit schwerwiegend wäre. Analysen zufolge könnte dies Boeings Fähigkeit beeinträchtigen, strategisch in neue Projekte zu investieren und seine Marktposition gegenüber den Mitbewerbern zu verbessern.
Analystenstimme
Goldman Sachs hat die Aktie von Boeing mit einem Kursziel von 202 US-Dollar weiterhin mit "Kaufen" bewertet. Analyst Noah Poponak hob hervor, dass sich die Neuaufträge von Boeing im September positiv entwickelt haben und der Auftragsbestand nach wie vor hoch sei.
Das macht die Boeing-Aktie:
Die Boeing-Aktie fällt vorbörslich um 1,3 Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch