Das Sanierungskonzept von Varta kommt voran. Laut einer Ad-hoc-Mitteilung des Ellwanger Konzerns hat sich der Batteriehersteller eine kurzfristige Brückenfinanzierung gesichert und wesentliche Verträge im Rahmen des Sanierungskonzepts abgeschlossen. Finanztreff.de wirft einen Blick auf die jüngsten Nachrichten des unter Kleinanlegern viel diskutierten Unternehmens.
Im Rahmen des Sanierungskonzepts hat Varta AG entscheidende Verträge unterzeichnet, um die Zukunft des kriselnden Unternehmens zu sichern. Ein zentrales Element dieser Restrukturierung ist das sogenannte StaRUG-Verfahren, das den Gläubigerschutz und die Unternehmenssanierung erleichtert.
Varta hat am 18. September 2024 wesentliche Vereinbarungen abgeschlossen, einschließlich eines Lock-Up-Agreements mit mehreren Konsortialkreditgebern und Schuldscheingläubigern.
Varta erhält frisches Geld
Ein besonders bedeutender Schritt im Rahmen dieser Restrukturierung ist die Bereitstellung einer kurzfristigen Brückenfinanzierung in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro, die die betriebliche Kontinuität bis zum Abschluss des StaRUG-Verfahrens sicherstellen soll. Diese kurzfristige Finanzspritze wird von einigen der beteiligten Konsortialkreditgeber bereitgestellt und gewährt Varta die notwendige Liquidität, um ihre laufenden Verpflichtungen bis zur Genehmigung des Restrukturierungsplans im StaRUG-Verfahren zu erfüllen.
Kleinanleger vor Totalverlust
Gerade für die Kleinanleger, die in Summe rund 49,9 Prozent der Varta-Anteile halten, kommt jede Rettung doch zu spät. Da diese Aktionär-Gruppe vom Sanierungsprozess ausgeschlossen ist, steht die kompensationslose Enteignung bevor. Nachdem das Grundkapital im Rahmen des StaRUG-Verfahrens durch einen Kapitalschnitt auf Null gesetzt werden soll, verfallen die Aktien wertlos. Montana-Tech-Chef und Varta-Großaktionär Michael Tojner sowie die Porsche AG werden im Anschluss 60 Millionen Euro in Varta investieren. Im Anschluss halten beiden nicht nur jeweils die Hälfte an Varta, sondern Porsche sichert sich zusätzlich 70 Prozent an der Tochter V4Drive Battery übernehmen, deren Batterien Porsche für seine Hybrid-Sportwagen braucht.
Das macht die Porsche-Aktie
Trotz der schlechten Nachrichten für Privatanleger gewinnt die Varta-Aktie am Montag knapp ein Prozent auf 1,43 Euro. Langfristig wird der Aktienkurs jedoch höchstwahrscheinlich auf 0 Euro fallen (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri