Der DAX ist am Montagmorgen mit leichten Verlusten in den Handel gestartet. Auch rund eine Stunde nach der Eröffnung notiert das Börsenbarometer mit einem Abschlag von 0,2 Prozent bei 19.418 Punkten weiter im Minus. Diese 5 Themen könnten die Kursentwicklung am heutigen maßgeblich Handelstag beeinflussen:
1. Gemischte Vorgaben von der Wall Street
Am US-Aktienmarkt setzte sich die Aufwärtsbewegung am Freitag weiter fort, auch wenn die Dynamik zuletzt nachgelassen hat. Der Dow Jones erreichte zwar erneut ein Rekordhoch, schloss jedoch leicht schwächer mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 42.313 Punkten. Die anderen großen Indizes zeigten hingegen gemischte Ergebnisse: Während der S&P 500 leicht um 0,13 Prozent auf 5.738 Punkte nachgab, verzeichnete der technologielastige NASDAQ 100 ein Minus von 0,53 Prozent und schloss bei 20.008 Punkten. Diese unterschiedliche Performance reflektiert die Unsicherheiten und Erwartungen der Anleger hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen und geldpolitischen Entwicklungen.
2. Durchwachsene Entwicklungen in Asien
Der asiatische Aktienmarkt zeigte sich zum Beginn der Woche uneinheitlich. Während die Börsen in China aufgrund von Hoffnungen auf staatliche Konjunkturmaßnahmen vor der „Goldenen Woche“ weiter zulegen, gerieten die Märkte in Japan stark unter Druck. Der chinesische CSI 300, der die wichtigsten Werte des chinesischen Festlandes abbildet, stieg im späten Handel um 6,22 Prozent. In der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong konnte der Hang Seng um 3,3 Prozent zulegen. Im Gegensatz dazu verzeichnete der japanische Nikkei 225 einen Einbruch von 4,7 Prozent, nachdem Shigeru Ishiba den Vorsitz der japanischen Regierungspartei LDP überraschend gewonnen hatte. Anleger waren von der Wahl enttäuscht, da sie auf stärkere geldpolitische Anreize unter Ishibas Rivalen gesetzt hatten.
3. Ölpreise stabilisieren sich
Am Montagmorgen notierten die Ölpreise leicht höher. Der Preis für ein Barrel Brent-Öl stieg um 0,51 US-Dollar auf 72,49 US-Dollar, während der Preis für WTI-Öl um 0,38 US-Dollar auf 68,56 US-Dollar anstieg. Diese Entwicklung könnte auf leichte Erholungen in der globalen Nachfrage nach Rohöl hinweisen.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
- 01:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 8/24
- 01:50 JPN: Industrieproduktion 8/24
- 03:30 CHN: Staatlicher Einkaufsmanagerindex 9/24
- 03:45 CHN: Caixin-Einkaufsmanagerindex 9/24
- 08:00 DEU: Arbeitslosenquote 8/24
- 08:00 DEU: BIP Q2/24 (detailliert)
- 10:00 DEU: Verbraucherpreise Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen und Sachsen 9/24
- 15:45 USA: Chicago Einkaufsmanagerindex 9/24
- 16:30 USA: Dallas Fed Verarbeitende Industrie 9/24
5. Unternehmensnews
Am deutschen Aktienmarkt steht heute die erneute Prognosesenkung von Volkswagen im Fokus. Der Autobauer hatte am Freitagabend seine Gewinnprognose nach unten korrigiert. Beobachter hatten diesen Schritt bereits erwartet, nachdem auch Konkurrenten wie Mercedes-Benz und BMW sowie zahlreiche Zulieferer in den vergangenen Wochen Gewinnwarnungen herausgegeben hatten. Vorbörslich büßten die Aktien von Volkswagen knapp drei Prozent ein, da die Anleger die verschlechterte Ertragslage negativ bewerteten.
Thyssenkrupp gerät ebenfalls ins Rampenlicht, nachdem Dennis Grimm, der neue Chef der Stahlsparte, am Wochenende härtere Einschnitte als bisher geplant angekündigt hatte. Diese Maßnahmen werden als notwendiger Schritt angesehen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Stahlsparte zu sichern. Anleger dürften gespannt auf die Konkretisierung der Einschnitte und deren Auswirkungen auf die finanzielle Lage des Unternehmens blicken. Diese Ankündigungen könnten kurzfristig zu Unsicherheiten und Kursschwankungen führen.
Bei BayWa stehen hingegen positive Nachrichten im Vordergrund. Das Unternehmen erwartet, dass die Gläubigerbanken mehr Zeit und Geld für die Lösung der tiefen Krise gewähren werden. Der Vorstand teilte am Sonntagabend mit, dass die Unterschriften der wesentlichen kreditgebenden Banken in den nächsten Tagen vorliegen sollten. Diese finanzielle Rückenstärkung führte vorbörslich zu einem Kursanstieg von fast acht Prozent. Anleger reagieren erfreut auf die Aussicht, dass BayWa durch diese Unterstützung seine Probleme nachhaltig bewältigen könnte (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BayWA.